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Spoiler: Die Area 1 bei Fischbach liegt inmitten der Pfalz in einem abgelegenen Waldgebiet. Alternativ wird sie auch als Area One bezeichnet. Du erreichst sie nach einem kurzen Spaziergang, sofern du den richtigen Parkplatz auswählst. Ob dir die Location zusagt, hängt davon ab, wann du geboren worden bist und ob der Begriff „Kalter Krieg“ eine gewisse Aussagekraft hat. Wenn dir die Natur wichtig ist: Willkommen, sie holt sich langsam aber sicher alles zurück. Hier findest du die Anfahrtsbeschreibung.
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ToggleArea 1 in der Pfalz: Lauwarm geht anders
Wir fahren am Minigolfplatz bei Ludwigswinkel auf der K43 vorbei in Richtung Petersbächel. Laut Recherche wird ein paar hundert Meter weiter ein Parkplatz vor uns liegen. So ist es. Er liegt an einer Biegung und ist – so gut wie – leer. Die Crux ist, dass wir noch nicht wissen, ob es der richtige ist.
Erst bei genauem Hinschauen ist das kleine Hinweisschild an einem Pfosten erkennbar. Ein Pfeil zeigt an, in welche Richtung wir zur Area 1 gelangen. Es wird ein Spaziergang durch die Ruhe und Erhabenheit des Pfälzer Waldes werden. Grandios, zumal die Temperaturen ideal sind.
Auch an den nächsten Gabelungen ist ein genauer Blick gefragt, um die richtungsweisenden Schilder zu entdecken. Innerhalb von ca. 15 Minuten erreichen wir unser Ziel: die Area 1. Der mit Graffiti besprühte Turm und der verwitterte Gebäudekomplex markieren die nordöstliche Flanke. Hier beginnt der historische Rundweg durch die Denkmalzone.
Der Rundgang über das Gelände führt über ein Gebiet von knapp 17 ha. Im Grunde nur ein Bruchteil dessen, was dieses einstige Depot mit fast 700 ha ausgemacht hat. Auch als Fischbach Special Weapons Depot bezeichnet, wird das Gelände während des „kalten Kriegs“ als eine Art Sonderwaffenlager von der NATO genutzt. Das hier Atomwaffen gelagert worden sind, gilt als relativ gesichert. Ob das ebenso auf Giftgas zutrifft: reine Spekulation, aber möglich. Wissenswerte Fakten gibt es übrigens auf dieser Seite – und das sehr ausführlich.
Hier wird bis heute rumgebunkert
Was gut kommt, sind die zahlreichen Infotafeln, die Auskunft darüber geben, was du gerade so betrachtest. Das macht Sinn und an dieser Stelle ein Danke schön an die IG Area One für das Aufstellen und pflegen der Tafeln. Wo wir aktuell stehen, galt vor ein paar Jahrzehnten noch absoluter Schießbefehl. Will man nicht unbedingt vor Ort sein – heute dagegen schon. Anstatt Kugeln surren ein paar Schmetterlinge und Bienen friedlich durch die Gegend. Zudem wird noch kurz erklärt, dass das „Depot Fischbach“ wohl zu den größten Munitionslagern europaweit gezählt hat.
Nach einem kurzen Stopp geht es los mit dem Streifzug. Er wird um die 40 Minuten dauern. Dass hier einst 201 Gebäude gestanden sind, ist nicht mehr erkennbar. Was zunächst wie eine Treppe aussieht, ist ein Geländer, das sich am ersten Bunker seitlich hochschwingt. Sieht wenig spektakulär aus, weil er einem bewachsenen Hügel gleicht wie alle anderen, die wir ablaufen.
Genau gegenüber der abgebildeten Bunker liegt ein inzwischen längst renaturierter Blastwall. Ein Schutzwall, der eine unbeabsichtigte Detonation innerhalb der Waffenlagerstätten abschwächen sollte. Dahinter befanden sich so einige Einrichtungen für die hier stationierten Soldaten. Das Damoklesschwert des „kalten Krieges“.
Nach fünfzig sechzig Metern eine weitere Infotafel. Sie weist auf einen ehemaligen Hubschrauberlandeplatz hin. Nachdem sich die Proteste ungefähr Mitte der 80er ausgeweitet haben, können Sonderwaffen nur noch über den Luftweg in die Area 1 bei Fischbach gebracht werden. Vermutlich haben auch Terroranschläge der RAF auf Militäreinrichtungen in den 70ern eine Rolle gespielt.
Heute gleicht der Landeplatz einer farbenfrohen Heidelandschaft. Ein Paradies für Insekten aller Art – und Stechmücken, wie ich später feststellen werde. Zwei massiv rote Punkte zieren meine rechte Wade.
Wissenswertes zur Area 1 bei Fischbach
Bei der Area One parken
Ein kleiner Parkplatz befindet sich an der K43 in einer Biegung, wenn du Richtung Gewerbepark fährst. Der Fußweg dürfte bei so ca. 1,5 km liegen, ist ein ruhiger und relativ gut ausgebauter Waldweg. Eine Alternative wäre noch der Parkplatz am Saarbacherhammer 3 in Ludwigswinkel direkt am Mühlweiher. Von dort aus sind es ca. 2,5 km zu Fuß.
Öffnungszeiten
Du kannst die Area One ganzjährig besuchen, sofern dir die jeweiligen Witterungsverhältnisse zusagen. Achte auf gutes Schuhwerk, wenn es nass, kalt oder gar glatt ist. That’s it.
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- ÖffnungszeitenGanzjährig besuchbar abhängig von den Witterungsbedingungen
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