- Profil
Vorschau: Eigentlich stand die Galluskapelle Leutkirch auf meiner Fahrt von Stuttgart Richtung Wangen im Allgäu nicht auf dem Programm. Du wirst auf der Strecke dann aber direkt auf die aparte Sehenswürdigkeit aufmerksam gemacht. Und der Stopp hat sich gelohnt. Einerseits die Beine vertreten, andererseits die fast schon himmlische Aussicht vom Winterberg aus genießen. Definitiv empfehlenswert.
Die Galluskapelle Leutkirch auf dem Winterberg
Die Sonne verwöhnt an diesem Dienstag so um die Mittagszeit. Es ist erstaunlich ruhig auf der Strecke von Stuttgart in Richtung Allgäu. Zunächst brettere ich nach Ulm über die A7 in Richtung Memningen und wechsle dann auf die A96. Eine angenehme Autobahn, die sich reizvoll durch das Alpenvorland zieht. Wie bereits erwähnt, weist ein Schild auf die Kapelle als Sehenswürdigkeit hin. Ich nehme die Ausfahrt auf den Rastplatz Winterberg, Parkplätze sind ausreichend vorhanden.
Ich schnappe meine Kamera und mache mich auf den Weg. Nach der Drehtür geht es gleich links ab, die fünfminütige Strecke führt durch ein kleines Waldstück, das sich ein paar Höhenmeter später wieder lichtet. Zunächst ist nur die Spitze des Glockenturms zu sehen. Der Blick wandert in Richtung Süden – und da schieben sich mir die Alpen am Horizont entlang entgegen. Oben an der Galluskapelle Leutkirch angelangt, kannst du dann nachlesen, was genau du siehst. Super Sache. Eine ähnliche Sicht gibt es an der Raststätte Allgäuer Tor Ost, wenn Du auf der A7 bleibst.
Auch als Autobahnkirche geführt, befindet sich die Galluskapelle bei Leutkirch mitsamt der Aussichtsplattform auf einer Höhe von 740 Meter, sodass eine freie Sicht möglich ist. Nach zweijähriger Bauzeit wurde sie zur Jahrtausendwende eröffnet.
Für die Planung war der Architekt und damalige Leutkircher Bürgermeister Georg Zimmer zuständig. Sie soll an die zweite Christianisierung erinnern, die im 7. Jahrhundert in der Region Bodensee-Allgäu stattgefunden hat.
Inhaltsverzeichnis öffnen: Alles im Blick
ToggleDie drei Allgäuheiligen
Vor dem Eingang der Galluskapelle Leutkirch steht eine Bronzeskulptur. Und natürlich erzählt sie eine Geschichte – und zwar die der drei Allgäuheiligen. Im Zeitraum um 610 herum kamen irische Mönche an den naheliegenden Bodensee. Für die Leitung der Mönche war der Abt Columban verantwortlich. Er befindet sich in der Mitte der Skulptur, unterlegt durch eine Sonne.
Sein Schüler Gallus ist Patron und zugleich Namensgeber der Autobahnkapelle auf dem Winterberg. Aus seiner einstigen Einsiedelei ist das weltberühmte Kloster St. Gallen in der Schweiz hervorgegangen. Im ist die Figur auf der linken Seite mit Wanderstab und einem Bären gewidmet.
Ca. 100 Jahre später stößt Magnus von Füssen hinzu. Es wird vermutet, dass er ebenso ein iroschottischer Mönch war. Die von ihm gegründete Mönchszelle in Füssen gilt als Keimzelle des heutigen Benediktinerstifts. Seine Figur auf der rechten Seite der Bronzeskulptur an der Galluskapelle Leutkirch ist mit einem Abtsstab ausgestattet. Der Drache und die Schlange symbolisieren das Böse, das vertrieben werden muss.
Die Allgäuer Alpen, der Bregenzer Wald und die Schweizer Alpen
Die Allgäuer Alpen, der Bregenzer Wald und die Schweizer Alpen
Direkt auf der Aussichtsplattform bei der Kapelle findest du eine Panoramakarte. Auf ihr sind alle Gipfel abgebildet, deren Silhouetten am Horizont erkennbar sind. Von einigen haben ich noch nie gehört, also wieder die ein oder andere Wissenslücke, die hier geschlossen wird.
Einige Berge in zweiter Reihe sind so hoch, dass sie auch im Sommer mit Schnee und Eis bedeckt sind. Ich denke an die Zeit zurück, in der ich mehrmals im Jahr Skifahren gegangen bin. Die Gipfel sind mir natürlich bekannt. Wird dir vermutlich ähnlich gehen. Hinterlass gerne einen Kommentar dazu.
Wissenswertes zur Galluskapelle Leutkirch
Öffnungszeiten
Von außen erreichst du die Kapelle über das ganze Jahre hinweg, sofern es die Witterungsbedingungen zulassen. Wenn du sie auch von innen anschauen möchtest, dann komm zwischen 8 und 22 Uhr, was für das ganze Jahr gilt, außer das Wetter spielt nicht mit.
Parken
Die Anlaufstelle Nummer 1 ist natürlich der Rastplatz Winterberg. Eine weitere Möglichkeit besteht bei Tautenhofen am Fuß des Winterbergs. Von dort aus benötigst du zu Fuß ca. 15 Minuten, also ein kleiner Spaziergang.
- Fotos
- Bewertungen