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(Aktualisiert Mai 2021) Bevor ich mich auf den Weg ins Leudelsbachtal bei Markgröningen mache, checke ich die Infos auf der Wetterapp. 5% Regenrisiko – das ist überschaubar. Am Ende wird uns die Sonne ein wenig auf dem Weg durch dieses überraschend andere Tal begleiten. Du erfährst, warum sich der Trip lohnt und wo du parken kannst. Und hier erhältst du deine Anfahrtsbeschreibung von deinem Standort aus.
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ToggleDurch das Leudelsbachtal: als Ausflugsziel ein echtes Highlight
Die Fahrt ist angenehm entspannt an diesem Sonntag. Die Strecke beträgt knapp 16 km von meinem Heimatort Gerlingen bis bis zum Ziel. Es ist Sonntag. Wir machen uns auf den Weg.
Der Leudelsbach fließt kaum hörbar neben uns her. Gegenüber liegend breitet sich eine leicht abschüssige Wiese aus, die über die Sommermonate mit Sicherheit zum Chillen genutzt wird. Es sind nur wenige Spaziergänger unterwegs, während die Blicke umher wandern. Tief durchatmen, jedenfalls bis zum Klärwerk, das sich an der ersten Abzweigung befindet. Der Weg wird enger, schmiegt sich an das Bachbett und folgt dessen Lauf.
Zurechtgeschnittene Linden säumen die Ufer beidseitig, als würden sie Spalier stehen. Aus den Stümpfen ragen Äste hervor, denen es um diese Jahreszeit noch an Blattwerk fehlt, das sich im April zu einem ersten zarten Tunneldach formen wird. An einer Gabelung noch ziemlich am Anfang des Leudelsbachtals geht es gerade aus weiter zum Gruppenklärwerk Leudelsbach, rechts weiter rein in das Tal – unser Weg für die nächsten 1,5 Stunden.
Einige Infotafeln geben Auskunft darüber, wo wir uns gerade befinden, was hier wächst und was historisch betrachtet vor ca. 90 bis 100 Jahren so vor sich gegangen ist. Talabwärts müssen sich wohl Schafe getummelt haben, während weiter oben versucht worden ist, den Weinanbau zu kultivieren. Auf dem Rückweg werden wir einige wenige Reben zu Gesicht bekommen, nachdem wir am Hammelrain den Oberen Wannenberg erklommen haben. Wir durchqueren eine eigentlich typische Heidelandschaft, die es so nicht geben dürfte. Auf einer der Tafeln ist nachzulesen, dass diese ohne das Zutun der Stadtverwaltung Markgröningen, der Naturschutzverwaltung der Stadt sowie verschiedener Naturschutzverbände so nicht mehr vorhanden, sondern verwaldet wäre.
Was zum Teil nach Vergänglichkeit aussieht, ist Vergänglichkeit. Vor langer Zeit angelegte Terrassen für den Weinbau sind verwildert und zwischen dem Gestrüpp kaum noch erkennbar. Stein für Stein aufgeschichtete Mauern verschwinden, als wären sie nie dagewesen. Eine Biegung weiter stehen sie noch da, als hätte man die Steine eben erst übereinandergestapelt.
Durch das Leudelsbachtal bis zur Enz
Was unscheinbar beginnt, hat deutlich mehr an Fahrt aufgenommen als erwartet. Heidelandschaften auf der einen und eben bewaldete Hügel auf der anderen Talseite säumen den Weg. Er ist leider etwas ruppig und nicht für Spaziergänger mit Rollatoren geeignet.
Am Ende dieser Strecke öffnet sich der Blick auf den relativ unscheinbaren Zufluss des Leudelsbaches in die Enz. In normalen Zeiten kehrst du im Enzeckstüble ein und gönnst dir ein Weizen oder was ohne Alkohol.
Wir folgen dem Tipp ortskundiger Wanderer, gehen ein Stück zurück und orientieren uns straight aufwärts, bis wir am oberen Ende des Hammelrains angelangt sind. Das Tal liegt jetzt unter uns und linker Hand ist in etwas Entfernung der an der Enz liegende Ort Unterriexingen zu sehen. Der Anblick erinnert mich an eine Wanderung von Bietigheim-Bissigen entlang der Enz genau bis Oberriexingen. Lohnt sich ebenfalls.
Der Blick vom oberen Wannenberg aus sieht noch ein wenig vorfrühlingshaft und aus, nahezu karg und unnahbar. Das wird sich bald ändern, wenn die Natur einen Farbenteppich über die Landschaft legt.
Der Spaziergang geht weiter, und zwar oberhalb des Leudelsbachtals, das bis zur Rückkehr auf den Parkplatz unseren Blicken entschwindet. Die Strecke fühlt sich komplett anders an, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Der Rückweg ist ein Waldspaziergang, der nach dem Aufstieg völlig gechillt fast eben verläuft. Der Ausflug hat sich gelohnt. Hinzu kommt, dass du diesen durchaus mit einer veritablen Wanderung verknüpfen kannst. Es liegt an dir, was du aus dem Ausflug machst.
Das Leudelsbachtal: eine neu entfachte Liebe
Der Weg nach Markgröningen ist nicht weit. Es liegt der Hand, immer einmal wieder auf einen Spaziergang aufzuschlagen. So auch an diesem Samstag, an dem das Wetter endlich einmal wieder frühlingshaft ist und den April vergessen lässt. Was für eine Wohltat, durch das Tal zu laufen. Hier ein Stopp und da eine Pause, um die Kamera in Position zu bringen. Nachfolgend habe ich dir noch ein paar Impressionen hochgeladen, die dir vielleicht ebenfalls Lust auf einen Abstecher machen.
Wissenswertes über das Leudelsbachtal
Parken
Idealerweise fährst du den Parkplatz Tammer See an. Warum er so heißt: keine Ahnung. Jedenfalls ist er Stand Januar 2022 nach wie vor kostenlos und es ist genügend Platz vorhanden. Eng kann es mit dem Parken an schönen Wochenenden werden, da das Tal durchaus beliebt ist. Er liegt direkt am Ortsausgang von Markgröningen, wenn du Richtung Tamm fährst. Gar nicht so weit entfernt vom Parkplatz kannst du auch im Biergarten am Flohberghaus einkehren.
Wandern
Eine schöne Strecke führt dich vom Parkplatz Tammer See durch das Leudelsbachtal weiter in das Enztal. Wenn geöffnet, kannst du beim beliebten Ausflugslokal Schellenhof einen Stopp einlegen. Auf dem Rückweg wird dir das Feuchtgebiet Seewäldle Bietigheim-Bissingen ins Auge stechen. Du orientierst dich an den Wanderzeichen Blauer Balken auf weißem Grund sowie dann später Blaues Kreuz auf weißem Grund. Die Wanderung hat eine Länge von ca. 9,5 km, wobei knapp 115 Höhenmeter zu überwinden sind.
- Fotos
- ÖffnungszeitenGanzjährig besuchbar abhängig von den Witterungsbedingungen
- Parken
Geht es darum, am Leudelsbachtal zu parken, dann fahr den Parkplatz Tammer See am Ortsrand von Markgröningen an. Du kommst bei der Firma Mahle vorbei, fährst über den Kreisverkehr und biegst danach links ab. Den Parkplatz findest du genauso leicht von Tamm aus.
- Bewertungen
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1 Bewertung on “Das Leudelsbachtal Markgröningen: Wandern bis zur Enz”
– Das Enzeckstüble hat immer Sonntags bis 19 Uhr geöffnet
– Bitte nicht den Hammelrain (die Heide) straight hochlaufen. Es ist Naturschutzgebiet. Einfach den Weg am Enzeckstüble beim Naturschutzgebietsschield hochlaufen. Oben angekommen kann man noch einen Blick auf den ehemaligen Burgstall der Burg Remminger werfen. Eine von drei abgängigen Burgen.