Smarter Lesestoff für unterwegs: die neuen Reiseführer DuMONT direkt

Kurz vorab zur Info: der Verlag hat mir aus der neuen Reihe DuMONT direkt einige Lesexemplare zur Verfügung gestellt. Auf meinen Wunsch hin smarte Begleiter für Citytrips nach Köln, München und Wien. Warum ausgerechnet diese Städte, wo doch weitere Metropolen wie Barcelona, Rom oder Paris auf der Liste stehen? Die Antwort: Weil ich in Köln und München gelebt habe und Wien sehr oft einen Besuch abstatte. Somit darf ich mich bis zu einem gewissen Grad als Insider bezeichnen. Eine Grundvoraussetzung, um die handlichen Städteführer in jeglicher Hinsicht auf Stärken sowie auf Schwächen zu durchforsten.

Das komplette Verzeichnis aller verfügbaren DuMONT direkt Reiseführer findet Ihr hier. Wahlweise stehen die Ausgaben gedruckt oder in digitaler Version im PDF-Format zur Verfügung.

Die Optik: richtig gut hingeblättert

In digitalen Zeiten gibt es immer noch genug Menschen, die gerne ein schönes Buch in der Hand halten – optisch und haptisch. Beides passt bei den DuMONT direkt Cityguides. Die Covers sind wunderbar gestaltet. Im Mittelpunkt stehen die wichtigsten Wahrzeichen der jeweiligen Stadt. Der Stephansdom in Wien, der Kölner Dom am Rhein und das Rathaus am Marienplatz in München. Selbstverständlich ist bei San Francisco die Golden Gate Bridge abgebildet, bei Rom das Collosseum und so weiter und so fort. Das Konzept mit grafischen Elementen auf der Titelseite fungiert als erster Überblick, der sich im Inhaltsverzeichnis widerspiegelt. Prima Idee, typografisch ebenfalls gut gelöst. Die unterschiedlichen Schriftarten sorgen für Abwechslung. Einen Haken gibt es, der der Kompaktheit der Reiseführer geschuldet ist: Die Schriftgröße der Texte. Aber okay, das ist bekannt. Ich erwarte keinen Rolls-Royce-Komfort, wenn ich mir einen Porsche kaufe. Und die Brille geht eh mit auf Reisen.

Die inneren Werte: 15 Highlights und mehr

Der Kompass 15 Highlights - 15 Kapitel
Der Kompass 15 Highlights – 15 Kapitel

Wer eine neue Serie an Reiseführern herausbringt wie die DuMONT direkt Guides, der sollte sich vorher Gedanken über den Ansatz machen. Tatsächlich haben sich ein paar kluge Reiseköpfe zusammengesetzt, und ein Grundgerüst entworfen. Obwohl jede Stadt ihren unverwechselbar eigenen Charakter hat, funktioniert die Vorgehensweise. Der Löwenanteil des Inhalts wird fast schon verschwenderisch den Stadtteilen, Veedels und Bezirken gewidmet. Geschrieben wird pointiert mit Gespür für die Geschichte und Geschichten in einem ansprechenden Stil. Lokalkolorit vom Feinsten. Herausgegriffen werden konsequent 15 Highlights der jeweiligen Destination. Das gute daran ist die Dauerhaftigkeit. Ihr könnt Euch sicher sein, dass diese Highlights keinem Trend unterliegen und auch dann noch da sind, sofern Eure Städtetour derzeit in den planerischen Kinderschuhen steckt. Die kleinen feinen Empfehlungen funzen ebenfalls. Unter der Rubrik „In Fremden Betten“ taucht in Köln etwa Die Wohngemeinschaft auf. Im EG die WG und ein paar Stockwerke weiter oben befinden sich die Schlafgemächer des Hostals. Aus meiner Münchner Zeit erinnere ich mich gerne an das Café Jasmin. Eine Zeitreise. In Wien dagegen fehlt mir im DuMONT direkt das traditionsreiche Café Diglas in der Wollzeil. Ist seit Jahr und Tag eines meiner persönlichen Lieblings-Kaffeehäuser. Aber gut, ein Reiseführer darf und muss mit einer Prise Subjektivität gewürzt sein.

Bilder und die berühmten 1000 Worte

DuMONT direkt Wien - Bilder mit Aussagekraft
DuMONT direkt Wien – Bilder mit Aussagekraft

Cityguides leben mit von ihren Bildern. Das trifft prima auf die DuMONT direkt Ausgaben zu. Die Motivauswahl passt, die Aufnahmen zeichnen sich durch ein gutes Auge aus und vermitteln einen schönen Eindruck von den jeweiligen Locations. Der eine oder andere Déjà-vu Moment stellt sich ein. Manche Shoots sorgen dagegen für einen Aha-Effekt dank unkonventioneller Perspektiven. Klar ist, dass ihr keine Bildbände in Großformat in den Händen haltet. Auf jeden Fall sind sie eine Quelle der Inspiration. Holt die Smartphones, Digicams, Dronen und Handhelds raus. Schießt Erinnerungen auf Eure ganz persönliche Art. Verrenkt Euch dabei, steigt auf Mauern oder legt Euch auf den Boden, um den Blickwinkel zu verändern. Alles ist erlaubt.

Guck mal wer da schreibt

Ein Zufall? Die DuMONT direkt Cityguides für Köln, München und Wien stammen allesamt aus femininer Feder. Die Frauenquote schlechthin. Ein Blick auf die Gesamtliste der Reiseführer zeigt: Auch Männer dürfen ran an den Laptop. Die jeweilige Kurzvita findet ihr auf der Seite 5. Meine Neugier bezog sich vor allem auf die Herkunft der Autorinnen. Da wäre etwa Anita Ericson, sie lebt in der Wienerwald-Region und schreibt über Wien. Agnes Fanzekas bringt uns München näher, sie lebt derzeit in Tel Aviv, hat jedoch in der bayerischen Landeshauptstadt studiert. Marianne Bongartz kommt nicht aus Köln, lebt aber in der Rheinmetropole. Ihre Ansichten über das Quentchen zuviel Lokalpatriotismus kann ich teilen. Zu den absoluten Pluspunkten der Stadt gehört dagegen die lässige Lebensart der Kölner. Ich habe verdammt gerne dort gelebt, mitten in der Südstadt.

Lecker Digestif: die aufklappbare Straßenkarte

Es soll ja Menschen geben, die sich ausschließlich mithilfe ihres GPS-Handys durch die Gassen des aktuellen Aufenthaltsortes wühlen. Blöd, wenn der Akku unterwegs seinen Geist aufgibt. Mit einem DuMONT direkt Cityguide eher unwahrscheinlich. Super finde ich die aufklappbaren Straßenkarten inklusive Straßenverzeichnis, die in die hintere Klappe integriert sind. Ich weiß, nach einem Weekend in München, Köln oder Wien sehen diese verknittert aus, vielleicht sogar ein wenig abgegriffen, aber sie haben ihren Zweck erfüllt. Und sie flattern nicht im Wind rum wie einst die postergroßen Landkarten, die wir auf der Motorhaube ausgebreitet haben, um das Ziel in Augenschein zu nehmen. Alles cool, Reisen funktioniert heute anders, jedenfalls fühlt es sich so an.

Das Fazit: Egal ob Mailand oder München, Hauptsache Italien

Hätte einer der berühmtesten deutschen Fußballer den DuMONT direkt Reiseführer im Gepäck gehabt, wäre ihm dieser geografische Lapsus auch in leicht abgewandelten Form kaum passiert. Fans gedruckter Bücher kommen bei der Reihe auf ihre Kosten ebenso wie Laptop- oder Tablet-Enthusiasten. Die Cityguides sind wunderbar durchstrukturiert. Die 15 Hauptkapitel sind informativ, die Bilder unterstreichen die Worte auf eine stilsichere Art. Ergänzende Infos erhaltet ihr über Rubriken wie „In fremden Betten“, „Satt & glücklich“, „Stöbern & Entdecken“ und „Wenn die Nacht beginnt“. Echte Geheimtipps gibt es wie immer direkt vor Ort. Bringt eure kommunikativen Fähigkeiten ins Spiel und stellt die richtigen Fragen mit einem Lächeln auf den Lippen.

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Über den Autor

Andreas Schneider: Mitbegründer der Local Players. Er betrachtet das Portal als Medizin gegen das stets präsente Reisefieber. Seit mehr als 30 Jahren schreibt und werbetextet er für namhafte Unternehmen, kleine Einzelhändler und Startups. Bei Bedarf gerne auch für Sie. Mehr Infos gibt es auf seiner Homepage screentext.de