Spannendes Dauerprojekt: die Zeche Zollverein

Vorwort: Die Premierentour zur Zeche Zollverein begann kurios und vor allem außergewöhnlich: es ging mit dem Fahrrad von Osten aus geschätzte 10 bis 15 Kilometer über die Autobahn A40 Richtung Essen. Begleitet von zigtausend Fußgängern und Radlern. Die Überholspur mit Bierbänken gesäumt, Partyfreaks in Tanzlaune, wo normalerweise Lkws vorbeibrettern. Eine fantastisch surreale Stimmung bei nahezu optimalem Wetter. Wie einst Willy Brandt sagte: „Der Himmel über dem Ruhrgebiet muss wieder blau werden.“ Passt.

Die Region wollte und durfte sich bei der Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2010 einiges einfallen lassen. Neben vielen anderen Projekten war der Still-Leben Ruhrschnellweg ein cooles Highlight. Macht Euch ein eigenes Bild von dem Event.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Die Zeche Zollverein: Liebe auf den ersten Blick“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]

© Jochen Tack / Stiftung Zollverein
„© Jochen Tack / Stiftung Zollverein“

Hegt Ihr ein Faible für postindustrielle Romantik, solltet Ihr einen Termin für die Location Zeche Zollverein dick im Kalender eintragen. Planungshilfe erhaltet Ihr auf der informationsreichen Homepage.

Das gesamte Areal setzt sich wie ein vielschichtiges Puzzle zu einem kontrastreichen Großen und Ganzen zusammen. Auf dem Gelände der einst größten Steinkohlezeche der Welt ist eine bunte Mischung aus Kultur, Freizeitangeboten und Bildungseinrichtungen entstanden. Nicht zu vergessen die abwechslungsreiche Gastronomie, verbunden mit einem unwiderstehlichen Charme, der sich aus den ästhetischen Gegensätzen herauskristallisiert.  Im Dezember 2001 wurde der monumentale Industriekomplex offiziell in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Ein kultureller Ritterschlag.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Faszination Industriearchitektur“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_single_image image=“507″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_column_text]Im Zentrum der Zeche Zollverein steht weithin sichtbar der berühmte Zentralschacht XII mit dem Doppelbock. Eine Förderanlage der Superlative, wenn man so will. Entworfen von den beiden Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer, folgte sie modernen Erkenntnissen, die prägend für Jahrzehnte waren. Das Prinzip lässt sich in 3 Worte fassen: „Form Follows Function“. Die Formulierung stammt ursprünglich aus dem Jahr 1852 und wurde von dem amerikanischen Bildhauer Horatio Greenough postuliert. Sie trat ihren Siegeszug sowohl in der Architektur wie im Design an, bis sie 1928 im Ruhrgebiet anklopfte.

Entsprechend wurde der Schacht XII konzipiert: zweckgebunden und auf Effizienz ausgelegt. Mit der Inbetriebnahme 1932 lag die Förderkapazität bei 12.000 Tonnen Kohle – täglich. Als heutiger Besucher erscheint einem der Bau wie ein eigenwilliges Kunstwerk, das sich über alle gängigen Konventionen hinweg setzt. Als hätten moderne Heinzelmännchen über Nacht einen überdimensional proportionierten Fischertechnik-Baukasten zusammengesetzt. Ein Eindruck, der sich aus der Vogelperspektive imposant bestätigt:[/vc_column_text][vc_single_image image=“508″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Kohle für Kunst und Kultur“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Wo einst zahllose Kumpel über das Gelände huschten, um sich bei der Jagd nach dem schwarzen Gold durch das Erdreich zu wühlen, lockt heute eine vielschichtige Museumslandschaft Gäste aus aller Welt an.

Das Ruhrmuseum auf dem Areal der Zeche Zollverein
© Thomas Willemsen / Stiftung Zollverein

Das Ruhrmuseum lädt ein zu einem einzigartigen Streifzug durch die Historie der Region. Alles beginnt mit einer endlos langen Rolltreppe, die uns mit konstanter Geschwindigkeit in die Vergangenheit trägt. Neugierige Gesichter sind zu sehen, begleitet von wortreichen Diskussionsfetzen. Eine Gruppe Kinder bereitet sich auf ihre Art vor – fast alle wettrennen sie atemlos gegen die Laufrichtung der Rolltreppe an.

Die multimediale Dauerausstellung erstreckt sich über 3 Etagen. Räumlich folgt sie dem ehemaligen Produktionsweg der Kohle und führt ihre Besucher durch faszinierende Themenwelten. Dazu zählen Naturkunde, Geologie, Archäologie und Ethnologie entlang der Ruhr. Im letzten Stock kommt es zu dem erwartet dramatischen Finale: der tiefgreifende Prozess der Industrialisierung wird mit all seinen negativen und positiven Facetten unter die Lupe genommen.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Auf den Punkt gebracht“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]

Das Red Dot Design Museum auf dem Gelände der Zeche Zollverein
© Jochen Tack / Stiftung Zollverein

Ein weiteres Highlight auf dem Gelände der Zeche Zollverein setzt das Red Dot Design Museum. Beim Betreten eröffnet sich eine auf den ersten Blick bunt zusammen gewürfelte Welt erstaunlicher Exponate, die uns im Alltag umgeben. Vom Bürostuhl auf den Hightech-Drahtesel und das neueste Smartphone mit im Gepäck – eines von vielen selbstverständlichen Szenarien, das sich in den Ausstellungsräumen widerspiegelt. Schnell wird klar: alles lässt sich aus den verschiedensten Perspektiven betrachten.

Die Auswahlkriterien für einen Platz an der Museumssonne sind anspruchsvoll. Die eingereichten Entwürfe werden im Zuge des renommierten Red Dot Design Awards eingehend auf Herz und Nieren geprüft. Neben dem Design stehen etwa Funktionalität, Innovationsgrad und Qualität mit im Vordergrund. Historisch betrachtet reichen die Wurzeln des Awards bis in das Jahr 1955 zurück: Im Oktober wurde die „Ständige Schau formschöner Industrieerzeugnisse“ in der Villa Hügel eröffnet. Einstiger Stammsitz der Familie Krupp mit einem genialen Blick auf den Baldeneysee.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Currywurst, Weizenbier und pompöser Punk“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][/vc_column][/vc_row][vc_row type=“image“ enable_parallax=“false“ parallax_speed=“0.10″ padding_top=“45″ padding_bottom=“45″ bg_image=“522″][vc_column][vc_custom_heading text=“Das Casino Zollverein
Pompöser Punk zwischen Betonmauern“ font_container=“tag:h1|text_align:left|color:%23ffffff“ use_theme_fonts=“yes“ css=“.vc_custom_1456772485123{margin-left: 30px !important;}“][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]

Currywurst und Weizenbier im Biergarten des Casion Zollverein
© Jochen Tack / Stiftung Zollverein

Manchmal sind es die einfachen Dinge, die kulinarische Glückshormone freisetzen. Zum Beispiel eine Currywurst und frisches Weizenbier vom Fass. Mehr braucht es nicht, um den Moment zu genießen unter der grün umrankten Pergola in dem niedlich kleinen Biergarten. Die Atmosphäre ist entspannend. Mit Blumen bepflanzte Behälter setzen farbige Akzente und runden das Gesamtbild ab. Das bereits Gesehene spult sich wie ein TimeLapse-Film im inneren Auge ab. Es steht noch genügend Speicherplatz für neue Eindrücke zur Verfügung. Impressionen, die gut auffindbar abgelegt werden im Universum des menschlichen Gehirns. Sozusagen ein Ehrenplatz.

Nicht weit entfernt liegt das berühmte Casino Zollverein – ein gastronomisches Kaliber für sich und Mutterschiff des Biergartens. Im Inneren trifft pompöser Punk in einer formvollendeten Art und Weise auf Betonmauern und Pfeiler. Licht, Farbe und Baumaterial gehen eine extravagante Symbiose ein. Der perfekte Rahmen für Firmenevents und private Feiern.[/vc_column_text][vc_single_image image=“526″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Café, Kuchen und Physik“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]In einem ähnlich attraktiven Ambiente präsentiert sich das Café Zollverein am Eingang des Erfahrungsfelds. Die eher nüchtern wirkende Halle wird aufgepeppt durch fröhlich buntes Mobiliar, das sich in der Formsprache ansatzweise am American Diner Style orientiert. Kaffee und Kuchen kommen genau richtig nach einer Entdeckungsreise durch die Welt der physikalischen und menschlichen Sinnesphänomene.[/vc_column_text][vc_single_image image=“528″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Ein Tag ist nicht genug“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Um das Areal der Zeche Zollverein in seiner Gesamtheit zu erfassen, reicht ein Tag nicht aus. Es gibt weit aus mehr zu entdecken, als hier erwähnt. Je nach Jahreszeit zeigt sich die Natur als wahrer Künstler und beeinflusst die Wahrnehmung auf vielfältige Weise. Sie dekoriert parkähnlich angelegte Bereiche und erobert über Jahrzehnte verlorenes Terrain zurück. An dutzenden Stellen überzieht sie Bestandteile der Anlage mit der morbiden Patina sogenannter Lost Places.[/vc_column_text][vc_gallery images=“529,530,531,532,533″][vc_custom_heading text=“Ein Dankeschön und weiterführende Links“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_message icon_fontello=“0″]An dieser Stelle ein Dankeschön an die Pressestelle der Stiftung Zeche Zollverein. Da viele meiner eigenen Bilder bei einem externen Festplattencrash im digitalen Nirwana verschwunden sind, wurde ich mit tollen Motiven versorgt. Schnell und unkonventionell. Klasse Service.

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Über den Autor

Andreas Schneider: Mitbegründer der Local Players. Er betrachtet das Portal als Medizin gegen das stets präsente Reisefieber. Seit mehr als 30 Jahren schreibt und werbetextet er für namhafte Unternehmen, kleine Einzelhändler und Startups. Bei Bedarf gerne auch für Sie. Mehr Infos gibt es auf seiner Homepage screentext.de