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Die Donauversickerung Immendingen ist ein durchaus sehenswertes Naturschauspiel, wenn du nicht auf etwas spektakuläres wie einen rauschenden Wasserfall, sondern eher auf stille Wunder stehst. Eingebettet in eine schöne Natur bietet dir die Location genau das.
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ToggleDie Donauversickerung Immendingen: nicht immer das, was sie ist
Es ist heiß an diesem Tag, und zwar richtig heiß. Das Thermometer steigt auf um die 35 Grad, während der Planet vom Himmel sticht, obwohl er schon relativ flach am Horizont steht. Der Fahrtwind bei offenem Fenster bringt etwas Abkühlung im Wohnmobil. Was fehlt, ist eine Klimaanlage. Aber so what, für sein fortgeschrittenes Alter fährt es – und zwar zuverlässig.
Nach dem sensationell wilden Höwenegg Vulkankrater wird das die letzte Station während eines abwechslungsreichen Wochenendes mit dem Wohnmobil sein. Danach ist Heimfahrt angesagt.
Von der L225 führt uns ein Weg mit dem seltsam klingenden Namen Unterer Ösch in die richtige Richtung. Das Hinweisschild zur Donauversickerung Immendingen kommt mir an dieser Stelle etwas mickrig vor. Nach dem örtlichen Klärwerk beginnt der Parkplatz. Infos zu weiteren Parkmöglichkeiten findest du hier.
Das Hamburger-Paradies an der Donauversickerung Immendingen
Vom Parkplatz aus drängen sich bunte Sonnensegel und genauso bunte Sonnenschirme in das Sichtfeld. Auf dem kurzen Weg dorthin entsteht ein Gespräch zwischen uns und und einem Wohnmobil-Pärchen. Er erklärt, dass sie nur kurz etwas essen wollen. Sie kennen die Location, haben aber die Rechnung ohne die Wirtin des wohl weithin bekannten Nina’s Essart (unbezahlte Werbung) gemacht. Sonn- und Feiertags ist Ruhetag.
Das Pärchen kehrt um, wir gehen weiter. Die Donau schlummert in ihrem noch immer schmalen Bett vor sich hin, was kein Wunder ist. Vermutlich verdunstet mehr Wasser als es versickert. Übrigens wird in diesem Zusammenhang auch von der Donauversinkung bei Immendingen gesprochen, was damit zusammenhängt, dass das Wasser gezielt als Strom in die Sinklöcher fließt.
Die Donauversickerung: von Immendingen über Möhringen bis Fridingen an der Donau
Den Beginn der Donauversickerung Immendingen erreichen wir nach vielleicht einem Kilometer. Das immer spärlicher Wasser führende Flussbett verwandelt sich innerhalb weniger Meter in eine grün umrandete Steinkieselszenerie. Sie ist Bestandteil des Donautals mit seiner Landschaft, die direkt in das Hegau übergeht.
Theoretisch kannst du eine Wanderung von der Donauversickerung Immendingen bis nach Fridingen an der Donau mit einer Länge von ca. 24 km durchführen. Wir lassen das. Es fehlt an Zeit und ist zu heiß. Für Fahrradfahrer ist die Sache interessanter.
Der Radler-Zeltplatz: eine feine Idee
Der Radler-Zeltplatz an der Donauversickerung Immendingen liegt genau gegenüber dem Imbiss und ist gut als solcher gekennzeichnet. Ich finde die Idee klasse. Ein kleiner und überschaubarer Platz, auf dem gerade zwei Gruppen mit Kindern ihre Zelte aufbauen. Das sieht nach Abenteuer für den Nachwuchs aus. Beneidenswert und umso bedauerlicher, dass der Hamburger-Kiosk nicht auf hat.
Apropos Kinder: Unter Aufsicht zwei erwachsener Begleiter spielen andere Kinder direkt an der Donauversickerung Immendingen eine abgewandelte Form von „ene mene muh und raus bist du“ auf dem sich wandelnden Flussbett. Gerne würde ich das bunte Geschehen fotografieren, aber auf Anfrage verneinen die beiden Begleiter. Akzeptiert, kein Thema. Ich fokussiere mich und meine Lumix wieder auf die Landschaft, die der Naturpark Obere Donau vor uns wie ein Geschenk ausbreitet.
Wenn das Wasser bei der Donauversickerung Immendingen rückwärts fließt
Ja, das gibt es und wird auf einer Infotafel sehr schön erklärt. Der Grund liegt darin, dass bei einem mittleren bis hohen Pegel Wasser vorbei fließt, aber durch sogenannte Schlucklöcher angesogen wird und durch den Zwang seine Richtung ändert. Das kannst du allerdings nur unter bestimmten Konstellationen beobachten.
Nun stellt sich natürlich die Frage, wo die Donau unterirdisch hinfließt. Eine Antwort auf die Frage lautet: Sie speist zu guten Teilen die Aachquelle im Hegau und damit die Aach. In früheren Zeiten ein echter Streitpunkt, der im Jahr 1927 unter der Bezeichnung Donauversinkungsfall gerichtlich durchleuchtet worden ist. Einst in den Streit verwickelt, Württemberg, Baden und Preussen. Kannst du bei Interesse gerne hier nachlesen.
Mein persönliches Fazit
Die Donauversickerung Immendingen ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Was mich immer wieder erstaunt ist, dass Ausflugsziele wie dieses an einem Sonntag relativ wenig besucht sind. Das gleiche Phänomen beobachten wir am Tag zuvor am Mindelsee, der nur eine knappe halbe Autostunde entfernt bei Radolfzell liegt.
Mit ein wenig mehr Zeit im Gepäck, wäre aus der Stippvisite eine Flussbettwanderung geworden. Vielleicht hole ich das irgend wann einmal nach.
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- ÖffnungszeitenGanzjährig besuchbar abhängig von den Witterungsbedingungen
- Parken
Neben dem beschriebenen Parkplatz hast du noch eine weitere Möglichkeiten zum Parken. Eine ist beispielsweise der Parkplatz Höwenegg. Von dort aus läufst du auf dem kürzesten Weg durch ein Waldgebiet knappe 4 Kilometer bis zur Donauversickerung Immendingen.
Alternativ fährst du über die Breite Straße an und achtest auf das Hinweisschild zum Parkplatz. In wenigen Minuten erreichst du dein Ziel. - Bewertungen