Die Burgruine Nippenburg mit ihrem morbiden Charme

Vorwort: Die Burgruine Nippenburg thront romantisch auf einem sogenannten Bergsporn oberhalb der Glems nahe Schwieberdingen. Ihre Geschichte führt zurück bis in das Jahr 1160, in der sie erstmals urkundlich erwähnt worden ist. Damit gilt sie als die älteste Burgruine in der Region Stuttgart. Ich komme gerne hierher aufgrund ihres besonderen Charmes. Zudem ist die Ruine ein dankbares Foto- und Filmotiv. Begleite mich und entdecke die Reste der Burgruine gemeinsam mit mir.

Die Burgruine Nippenburg in Nachbarschaft zum Golfplatz

Das sehenswerte Ensemble der ehemaligen Nippenburg befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum gleichnamigen Golfplatz. Wahlweise schlägst du den Weg über den Golfclub ein, oder du entscheidest dich für die Strecke durch ein kleines Waldgebiet, die unmittelbar am unteren Teil des Parkplatzes abgeht. Auf jeden Fall umrahmen der Wirtschaftshof und das Schloss Nippenburg die Szenerie rund um die einstige Burg südwestlich von Schwieberdingen.

Das herrschaftliche Schloss Nippenburg
Das Schloss Nippenburg

Die Burgruine Nippenburg befindet sich auf einem Bergsporn, der zu seiner Zeit als strategisch besonders günstig beurteilt worden ist. Entsprechend hast du abhängig von den Wetterverhältnissen eine gute Fernsicht, während unter dir die Glems sachte vorbeifließt.

Teilansichten der Anlage

Burgruine Nippenburg - Außenmauer
Außenmauer

Erbaut und erweitert wurde die Burg Nippenburg in mehreren Etappen durch die Adelsfamilie der Nippenburger. Der dem Schutz dienende Bergfried schmiegt sich dort, wo er noch erhalten ist, direkt an die bewaldeten Felsränder. An den militärisch typischen Schwachstellen wurde ein Halsgraben vorgelagert. Über die Torbrücke läufst du direkt zur Ruine. Laut Überlieferungen endete diese drei Meter vor der Burgmauer mit einer Zugbrücke, die bei Gefahr hochgezogen wurde. Die Nippenburg war dadurch über Jahrhunderte lang eine uneinnehmbare Festung.

Direkt an den südlichen Vorhof schließt sich die noch komplett erhaltene Scheuer an. Von dort aus gelangst du zum westlichen Vorhof und den eigentlichen Burghof mit der Kelleranlage. Wichtige Vorratskammer für die Bewohner in Zeiten der Belagerung.

Längst haben Bäume, Gräser und Blumen das Terrain erobert. Efeu klettert an vielen Stellen am Gemäuer hoch und verleiht dem Ort einen romantisch mystischen Charakter.

Von der Ritterburg zum Steinbruch

Ab Mitte des 16. Jahrhunderts räumten die Bewohner das Areal, sodass es dem Verfall preisgegeben war. Hinzu kam, dass die Anlage mehr und mehr als Steinbruch und Materiallieferant missbraucht wurde. Bretter, Balken sowie das Gemäuer wurden Stück für Stück abgetragen, um ein Herrschaftshaus zu bauen. Von einem zeitbedingt natürlichen Verfall keine Spur. Verantwortlich war das Geschlecht der Grafen Leutrum. Bis heute ist die gesamte Anlage in deren Familienbesitz.

Burgruine Nippenburg - Sehenswürdigkeit mit Herz
Burgruine Nippenburg – Sehenswürdigkeit mit Herz

In den 60er und 70er Jahren entstand der Plan zu retten, was zu retten ist. Dank umfangreicher Restaurierungsmaßnahmen während der 1980er Jahre wurde die Einsturzgefahr gebannt. Zurück bleibt ein charmant besuchenswerter Ort, der die Geschichte lebendig bleiben lässt. Gut so, die Region Ludwigsburg wäre um eine attraktive Sehenswürdigkeit ärmer geworden.

Die Burgruine Nippenburg und das herrschaftliche Schloss Nippenburg

Offensichtlich wollten es die Bewohner der Anlage Mitte bis Ende des 16. Jahrhunderts etwas herrschaftlicher und repräsentativer. Die Idee, ein Schloss als Adelssitz zu bauen, wurde prompt realisiert. Verantwortlich war der bekannte Hofbaumeister Heinrich Schickhardt, der sich als Architekt dem Stil der Renaissance verschrieben hatte.

Schloss Nippenburg Wirtschaftsgebäude Ensemble
Das Wirtschaftsgebäude

Komplettiert wird das Hofgut Nippenburg durch ein sehenswertes Gebäudeensemble und den beeindruckenden Schlosspark. Angelegt ist er nach dem Prinzip des traditionellen englischen Gartenbaus mit einem tollen, über 200 Jahre alten Baumbestand. Abgegrenzt von der Außenwelt ist die Parklandschaft von einem alten Mauerwerk umgeben. Ein echter Traum.

Fazit

Was bei der Burgruine Nippenburg fehlt, ist ein für solche Locations übliches Café oder ein ähnlich gastronomisches Angebot. Klein, fein und mit ein paar Tischen draußen, würde es dem Areal guttun. Beispielsweise mit einem leckeren Cappuccino zum Abschluss der Besichtigung.

Allerdings findest du direkt an der Burgruine Nippenburg den Hofladen Hungerbichler mit lokalen Produkten (unbezahlte Werbung). Einkauf Freitags von 10 bis 18 Uhr und Samstags von 11 bis 13 Uhr.

Wissenswertes rund um die Burgruine Nippenburg

Adresse

Nippenburg 2
71701 Schwieberdingen

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Anfahrt und Parken

Empfehlenswert ist der Parkplatz der Golfanlage, der recht großzügig angelegt ist. Reichlich Platz, außer, es finden gerade Turniere statt. Als Zieladresse gibt du Nippenburg 21 in 71701 Schwieberdingen ein.

Öffentliche Verkehrsmittel

In Bezug auf die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist die Haltestelle Hemmingen Sägmühle der naheliegendste Anlaufpunkt. die benötigten Fahrplanauskünfte erhältst du über den VVS.

Öffnungszeiten

Die einstige Burg steht dir jederzeit von Montag bis Sonntag offen.

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Stand Februar 2024: In Kürze erhältst du hier weitere Infos.

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Über den Autor

Andreas Schneider: Mitbegründer der Local Players. Er betrachtet das Portal als Medizin gegen das stets präsente Reisefieber. Seit mehr als 30 Jahren schreibt und werbetextet er für namhafte Unternehmen, kleine Einzelhändler und Startups. Bei Bedarf gerne auch für Sie. Mehr Infos gibt es auf seiner Homepage screentext.de