Vorwort: Es ist ein angenehmer, sonnendurchfluteter Samstag, an dem ich mich auf den Weg zum Kloster Bad Herrenalb mache. Mein Top-Act ist allerdings der Bernsteinfelsen, der mit dem Auto knapp 5 km entfernt liegt. Angenehm ist, dass die Straßen kaum befahren sind. Erst als ich in den Kurort einfahre, sind spürbar mehr Fahrzeuge unterwegs. Ich bin gespannt auf die Klosteranlage, die historisch von Bedeutung ist. Folge mir, und entdecke die Geheimnisse hinter der Ruine.
Bedeutsam für die Region: das Kloster in Bad Herrenalb
Die Zeitreise zu den Ursprüngen des Klosters führt zurück bis in das Jahr 1149. In diesem erfolgte die Gründung durch Berthold III. von Eberstein unter der Bezeichnung Alba Dominorum. Nach der Übergabe an die Zisterzienser Mönche entwickelte sich die Anlage zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum. Basierend darauf kam es zu Ansiedlungen rund um das Kloster – so dass Herrenalb entstand.
Die Blütezeit des Zisterzienserklosters in Bad Herrenalb reichte bis hinein in das 15. Jahrhundert. 1525 wurden weite Teile der Anlage während des Bauernkriegs zerstört. Hinzu kam die durch Herzog Ulrich von Württemberg eingeführte Reformation. Die Mönche mussten die Klosteranlage zwangsläufig verlassen.
Was du heute noch zu sehen bekommst

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zu der historischen Klosterruine. Sie sticht mit ihrem offenen Mauerwerk direkt ins Auge. Es handelt sich um die ehemalige Vorhalle mit romanischen Stilelementen. Fenster fehlen ebenso wie das Dach. Du stehst mitten drin unter freiem Himmel. Eine beeindruckende Atmosphäre, die den Ort umgibt.

Im Gegensatz dazu ist die einstige Klosterkirche noch intakt. Sie wird bis heute als evangelische Kirche für Gottesdienste genutzt. Um diese herum wurden zahlreiche Infotafeln mit Wissenswertem aufgestellt. Ein weiteres Highlight ist der sorgfältig gepflegte Klostergarten. Zur passenden Jahreszeit hinterlässt er mit Sicherheit einen reizvollen Eindruck. Anfang Februar wirkt er noch ein wenig traurig und verlassen.
Das Paradies in Bad Herrenalb und eine Wunderkiefer
Innerhalb der Kirchenarchitektur auch als Paradies bezeichnet, weist die Vorhalle des einstigen Zisterzienserklosters eine Besonderheit auf, die sie einzigartig macht. Es handelt sich um eine ca. 200 Jahre alte Kiefer, welche die Blicke magisch auf sich zieht. Sie wächst auf der Klostermauer der Vorhalle und hat sich dabei mächtig in die Höhe gestreckt. Kontakt zur Erde hält sie mit Wurzeln, die sich ihren Weg durch das Mauerwerk gebahnt haben.


Empfehlungen für eine Wanderung
Bist du in Bad Herrenalb, empfehle ich dir den bekannten Klosterpfad. Du wanderst dabei vom Kloster Herrenalb zum Pendant, der Klosterruine Frauenalb. Die einfache Strecke beläuft sich auf ca. 5 km. Eines von mehreren Highlights ist der ehemalige Grenzübergang zwischen dem Herzogtum Baden und dem Königreich Württemberg.
Wissenswertes rund um das Kloster Bad Herrenalb
Adresse
Im Kloster 2
76332 Bad Herrenalb
Karte
Anfahrt und Parken
Kommst du mit dem Auto zum Kloster Bad Herrenalb, stehen dir verschiedene Parkplätze zur Verfügung, die in der Regel kostenpflichtig sind:
- Rathausparkplatz: Als Zieladresse gibst du Im Kloster 6 ein.
- Parkplatz am Sägwasenplatz: Uns liegen keine Infos vor, ob kostenfrei oder kostenpflichtig.
- Parkplatz Kurpark P3: Dieser liegt ungefähr 800 Meter vom Kloster entfernt, das du über die Kurpromenade erreichst.
Öffentliche Verkehrsmittel
Detaillierte Fahrplanauskünfte für deinen Trip zum Kloster Bad Herrenalb erhältst du über die Deutsche Bahn. Das Ziel ist der Bahnhof Bad Herrenalb.
In der Nähe
Die Klosterruine Frauenalb
Die Klosterruine Frauenalb erzählt ihre bewegte Geschichte durch zerfallenes Mauerwerk. Einst ein prächtiges und mächtiges Kloster, fiel es Flammen und Kriegen zum Opfer. Heute zeugt die majestätische Ruine von vergangener Pracht und Schicksalsschlägen. Komm mit auf eine Entdeckungsreise.
Der Bernsteinfelsen
Der Bernsteinfelsen bei Bad Herrenalb: ein Naturkunstwerk der Zeit und Geologie. Entstanden vor 240 Millionen Jahren durch Sedimentation, erzählt er majestätisch von längst vergangenen Epochen. Ein geduldiger Zeuge der Naturgeschichte. Komm mit zu dem atemberaubenden Aussichtspunkt.