Die Klosterruine Frauenalb: Zeugnis einer dramatischen Vergangenheit

Vorwort: Es ist ein klarer und kalter Tag, an dem ich mich spontan auf den Weg zur Klosterruine Frauenalb mache. Sie liegt südlich von Karlsruhe und gehört zur Gemeinde Marxzell. Darüber hinaus befindet sie sich im Albtal, das sich durch seine raue Schönheit auszeichnet. Neben dem ehemaligen Kloster werde ich der ehemaligen Grenze zwischen dem Herzogtum Baden und dem Königreich Württemberg machen. Ein Spaziergang mit vielleicht 1,5 km. Begleite mich auf meiner Entdeckungstour und notiere das Ausflugsziel auf deiner Liste. Es lohnt sich.

Die Ruine: bis heute ein geschichtsträchtiges Juwel

Die Anfahrt von Stuttgart dauert knapp über eine Stunde. Die Landstraßen sind sonntagsleer, was ich genieße. Die Autobahn über Pforzheim Richtung Karlsruhe meide ich, jedenfalls auf dem Hinweg. Ich freue mich auf die Klosteranlage von Frauenalb, sie gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern im Albtal. Dieses gehört zum Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in unmittelbarer Nähe zur Gemeinde Marxzell mit dem Ortsteil Schielberg. Diese gehörten ebenso wie Muggensturm zum Besitz des Klosters.

Im Laufe der Jahrhunderte spielte das Kloster eine wichtige Rolle in der Geschichte des Landkreises Karlsruhe und der umliegenden Regionen. Die jeweilige Äbtissin hatte dabei eine zentrale Stellung in der Verwaltung und Leitung des Klosterlebens. 

Die magische Ruhe der Klosterruine Frauenalb

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Doppeltürme

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zu der Ruine. Dabei komme ich am Hotel und Restaurant König von Preussen (unbezahlte Werbung) vorbei. Dort werde ich später einen Cappuccino trinken, um mich wieder aufzuwärmen.

Was  nach der bis heute intakten Abtei mit ihrer senfgelben Fassade sofort auffällt, ist die doppeltürmige Klosterkirche. Sie hat hat bis heute nichts von ihrem unverwechselbaren Charme verloren. Und das, obwohl das Kirchenschiff quasi unter freiem Himmel liegt, der heute in einem fast klaren Blau erstrahlt.

Der Spaziergang durch das einst mächtige und im gotischen Stil errichtete Kloster Frauenalb führt mich weiter zu den Resten des Kreuzgangs. Besonders an dieser Stelle wird die Größe der Anlage in ihrem Grundriss deutlich. Dank der Infotafeln tauche ich noch tiefer in die recht tragische Geschichte der Klosterruine Frauenalb ein.

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Klosterruine Frauenalb – Blick vom Kreuzgang aus
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Ehemaliger Kreuzgang

Jeder Stein trägt seine eigene Geschichte

Die Überschrift kannst du wörtlich nehmen. Sie trifft auch auf alle Steine zu, die nicht mehr vorhanden sind. Nachfolgend gebe ich dir historisch relevante Informationen für deinen Trip zur Klosterruine Frauenalb mit an die Hand:

  • Gründungsjahr 1135: Bis heute hält sich trotz aller Zweifel die Geschichte des Grafen Froben Christoph von Zimmern. Während eines Jagdausfluges soll er einer gespenstischen, nicht näher beschriebenen Erscheinung, begegnet sein. Sie ließ in auf der Stelle ergrauen. Graf Berthold von Eberstein war tief beeindruckt von dem Ereignis, sodass er 1180 versprach, zusammen mit seiner Mutter Uta ein Frauenkloster zu erbauen. Es gilt als Vorläufer des Klosters Frauenalb. Es entstand ein Freiadelsstift (Frowen Albe), das ausschließlich Töchtern aus adeligem Haus vorbehalten war.
  • Im Jahr 1431 ging die Abtei in den Besitz der Markgrafen von Baden über. In der Folgezeit entstand eine Klosteranlage im gotischen Stil. Tragischerweise fielen 1508 die Abtei und der Konvent (Wohnbereich) durch Unvorsichtigkeit in weiten Teilen lodernden Flammen zum Opfer. Erhalten blieben die Kirche und das Siechenhaus für Schwerkranke.
  • Im Jahr 1525 tobte der Bauernkrieg, was zur Plünderung des Klosters führte. Durch umfangreiche Besitztümer von Webereien bis hin zum Weinanbau konnte der vorherige Wohlstand schnell wieder hergestellt werden.
  • Wie am Jahr 1631 zu sehen ist, herrschten raue Zeiten, was auf den dreißigjährigen Krieg mit all seinen dunklen Umständen zurückzuführen ist. Es kam zu einem erneuten Umbruch, bei dem Benediktinerinnen das Kloster übernahmen.
  • Im Zeitraum von 1696 bis 1704 wurde der alte Konvent abgetragen und durch ein mehrstöckiges Gebäude ersetzt, das bis heute Bestand hat. Im gleichen Zeitraum entstand unter Federführung der Äbtissin Gertrudis von Ichtrazheim die neue Kirche mit dem Doppelturm. Verantwortlich für die Neugestaltung war der Baumeister Peter Thumb.
  • Im Jahr 1802 ging das Kloster Frauenalb in den Besitz Badens über. Nur ein Jahr später erfolgte die Aufhebung des Klosters sowie eine Versteigerung der Gebäude ab 1819 an Privatpersonen , um vor Ort Industrie anzusiedeln. Das Vorhaben misslang, da die Anlage gleich mehrfach und zuletzt 1853 einem Feuer zum Opfer fiel. Was übrig blieb, wird heute als Klosterruine Frauenalb bezeichnet.

Machen wir gemeinsam einen kleinen Zeitsprung: 1960 wird die Stiftung Frauenalb aus der Taufe gehoben. Zu den Gründungsmitgliedern gehören der Landkreis Karlsruhe sowie die Städte Karlsruhe und Ettlingen. Erklärtes Ziel ist die Substanz der Ruine weitestmöglich zu erhalten.

Der Klosterpfad als kleine Wanderung zum Kloster Herrenalb

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Grenzhäuschen zwischen Baden und Württemberg

Der Klosterpfad mit einer Länge von knapp 5 km beide Schwarzwälder Gründungsklöster miteinander. Er führt dich von der Klosteranlage Frauenalb durch das Albtal  zudem Pendant in Bad Herrenalb und ist tatsächlich lohnenswert. Du kannst den Prad natürlich auch umgekehrt abwandern. Zurück geht es dann mit der Albtalbahn. Eine kleine Besonderheit ist die ehemalige Grenze zwischen Baden und Württemberg, die durch ein historisches Zollhäuschen markiert wird.

Der Fluch der letzten Äbtissin

Wie auf einer Infotafel nachzulesen ist, schlägt im Jahr 1803 das letzte Stündchen des Klosters durch die bereits erwähnte Aufhebung. Beim Verlassen der Anlage schleudert Viktoria von Wrede wutentbrannt einen Fluch in die Räume:


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„Unglück und Feuersbrünste sollen all jene treffen, die nun die geweihten Stätte entheiligen. Flammen sollen ihre Werke vernichten. Ja selbst die Steine soll der Brandfluch treffen.“

– Viktoria von Wrede

Wie du an der Klosterruine erkennen kannst, hat sich der Fluch bewahrheitet. Selbst Gebäude, für die Steine von der Ruine abgetragen worden sind, hat es getroffen.

Wissenswertes rund um die Klosterruine Frauenalb

Adresse

Klosterstraße 13
76359 Marxzell

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Anfahrt und Parken

Unabhängig davon, ob du aus Richtung Stuttgart oder Karlsruhe kommst: das letzte Teilstück führt dich über die Herrenalber Straße in die Klosterstraße. Gleich rechts befindet sich der zur Klosterruine Frauenalb gehörende Parkplatz inklusive einer Ladestation für E-Autos. Er ist nicht richtig groß, also kann es passieren, dass er voll ist. Ausweichmöglichkeiten gibt es nicht wirklich.

Öffentliche Verkehrsmittel

Das Ausflugsziel ist gut per S-Bahn und Bahn erreichbar. Als Ziel gibst du die Haltestelle Frauenalb-Schielberg ein. Und hier geht es zur Fahrplanauskunft. By the way: Herrscht ein Parkplatzmangel an der Ruine, besteht die Möglichkeit, in Bad Herrenalb zu parken und von dort aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzufahren.

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Bernsteinfelsen Gaggenau

Der Bernsteinfelsen in Bad Herrenalb: ein Naturwunder der Zeit und Geologie. Entstanden vor 240 Millionen Jahren durch Sedimentation, erzählt er majestätisch von vergangenen Epochen. Ein faszinierender Zeuge der Naturgeschichte. Komm mit zu dem atemberaubenden Aussichtspunkt.

Der Bernsteinfelsen bei Bad Herrenalb von unten fotografiert. In der Mitte ist das Felsenkreuz zu sehen.
Bizarre Felsformation

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Über den Autor

Andreas Schneider: Mitbegründer der Local Players. Er betrachtet das Portal als Medizin gegen das stets präsente Reisefieber. Seit mehr als 30 Jahren schreibt und werbetextet er für namhafte Unternehmen, kleine Einzelhändler und Startups. Bei Bedarf gerne auch für Sie. Mehr Infos gibt es auf seiner Homepage screentext.de