Wie so oft ist es dem Zufall geschuldet, lohnenswerte Ausflugsziele wie das Kloster Inzigkofen zu entdecken. Gut so. Oftmals wird das alte Gemäuer mit der Volkshochschule Inzigkofen in Verbindung gebracht. Was ja auch völlig korrekt ist. Denn genau dort ist die VHS ansässig. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Innenräume bis auf wenige Ausnahmen nicht besichtigt werden können.
In der Gegenwart aus der Vergangenheit lernen
Das ist nicht schlimm mit den Innenräumen, obwohl ich neugierig bin. Im Gegenzug bleibt mehr Zeit, alles drum herum zu besichtigen wie zum Beispiel den Kräutergarten am Kloster Inzigkofen. Oder das vom Schwäbischen Albverein betriebene Bauernmuseum. Das sind schon einmal zwei der fünf angekündigten Gründe. Und solltet ihr gerade explizit Ausschau auf Kurse der VHS Inzigkofen halten, klickt bitte hier. Natürlich könnt ihr gerne auch den Blogbeitrag über das Kloster bis zum Ende fertig lesen.
Leider (oder zum Glück) gut versteckt: Das Kloster Inzigkofen
Entweder haben wir es verpeilt, oder aber ist es tatsächlich so, dass die Anfahrt zum Kloster Inzigkofen äußerst dürftig ausgeschildert ist. Von daher vorab: Füttert euer Navi mit der Adresse Parkweg 3, 72514 Inzigkofen. Weitere Infos findet ihr hier. Jedenfalls tuckern wir durch Inzigkofen, bis es nicht mehr weiter geht. Vor uns taucht ein kleiner Parkplatz auf, während sich die Straße umgeben von Häusern fast schon dramatisch verengt. Autos kommen gerade noch so durch. Und genau hier ist unser Ausgangspunkt. Rechter Hand schmiegt sich das Parkstüble mit dem hübschen Biergarten an einen sanft abfallenden Hügel. In der Ferne ist das mächtige Schloss in Sigmaringen zu erkennen. Bietet sich übrigens auch für eine Wanderung vom Kloster Inzigkofen aus an. Die einfache Wegstrecke beläuft sich auf ca. 5 km, am besten wandert ihr immer an der Donau entlang.
Vielleicht mag es auch ein wenig an dem weltberühmten Hohenzollernschloss liegen, dass das Kloster Inzigkofen eine Art touristisches Schattendasein führt. Klein ist es jedenfalls nicht. Die Außenmauer etwa, so ist auf einer Infotafel zu lesen, hat eine Gesamtlänge von ca. 900 Metern. Ich habe hier einmal zu einem Luftbild der VHS verlinkt, das euch einen schönen Eindruck von der Klosteranlage vermittelt. Sie besteht aus mehreren Gebäudensembles, ebenso gehören der Nonnenfriedhof und die Einsiedlerkapelle dazu.
Was die Klosterkirche Inzigkofen anbetrifft, war diese leider verschlossen und wir haben es versäumt, nach dem Öffnungszeiten zu schauen. Theoretisch könntet ihr auch das kleine Klostermuseum besichtigen, allerdings nur zu bestimmten Zeiten. Und zwar von April bis Oktober an jedem 1. und 3. Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr. Mehr Infos findet ihr hier. Hinzu kommt noch das Bauernmuseum, das ich oben bereits erwähnt habe. Die Öffnungszeiten sind identisch. Auf einer Ausstellungsfläche von 700 qm könnt ihr vor allem Arbeitsgeräte, Maschinen und Alltagsgegenstände bestaunen, die bis etwa Mitte des letzten Jahrhunderts in der Landwirtschaft und auf Bauernhöfen zum Einsatz gekommen sind. In beiden Fällen besteht die Möglichkeit, Führungen für Gruppen zu organisieren.
Die Anlage des Klosters Inzigkofen ist über das ganze Jahr hinweg frei begehbar. Es wird auch als Stift Inzigkofen bezeichnet, was auf die Historie zurückzuführen ist. Jedenfalls lohnt sich der Blick in den Kräutergarten zur passenden Jahreszeit. Es ist ein Ort der Ruhe, der Natur, der Farben und Düfte. Auf den zahlreichen Tafeln erhaltet ihr Infos zu den einzelnen Pflanzen. Und am Gebäude entlang des Kräutergartens hängen Vogelhäuschen an der Hauswand, und für welche Arten diese besonders geeignet sind. Ornithologen-Architektur sozusagen.
Noch lohnenswerter wird der Ausflug zum Kloster Inzigkofen, wenn ihr den fürstlichen Park mit in die Planung einbezieht. Der fängt eigentlich direkt nach der Klostermauer an. Dorthin gelangen wir nach dem Durchqueren des Tores rechts neben dem Bauernmuseum. Die wunderschöne Allee spendet Schatten, der durchaus erwünscht ist bei den vorherrschenden Temperaturen. Ein leichter Wind lässt die Blätter in den Baumwipfeln einen ureigenen Tanz aufführen. Helles Vogelgezwitscher begleitet uns.
Kaum draußen befinden wir uns an der Kante zum oberen Donautal. Die Donau ist hier noch jung und schlank. Über Jahrmillionen hat sie sich durch das Gestein geackert, die schwäbische Alb durchbrochen, um uns sensationelle Ausblicke zu schaffen. Auf den Hinweisschildern sind so einige Sehenswürdigkeiten gelistet. Am nähesten zum Kloster Inzigkofen liegt die sogenannte Teufelsbrücke. Coole Sache, wenn man von ihr aus direkt in das 30 Meter tiefer liegende Tal blickt. Und obendrauf wird noch ein weiterer Aussichtspunkt angeteasert: der berühmte Amalienfelsen. Seinen Namen verdankt der knapp 30 Meter hohe Blaufelsen der Fürstin Amalie Zephyrine von Hohenzollern. Ihr Namenszug ist in Verbindung mit einem Allianzwappen auf ihm verewigt. Sie übrigens war es, die den fürstlichen Park beim Kloster Inzigkofen in den Jahren von 1811 bis 1829 hat anlegen lassen. Sie wurde von den Anwohnern als großzügige Fürstin respektiert, zumal der Park von Beginn an auch der Öffentlichkeit zugänglich war.
Das Kloster Inzigkofen aus historischer Sicht
Hier folgt noch der Text
Das Kloster Inzigkofen: Anfahrt und Parken
Falls mit dem Auto unterwegs, werdet ihr Inzigkofen über die 313 anfahren. Alternativ von Sigmaringen oder aus südlicher Richtung vom Bodensee aus. Empfehlenswert ist, das Kloster Inzighofen (Adresse Parkstraße 3 eingeben) über die Römerstraße und die Kirchstraße anzusteuern. Mit dem Parken hatte ich bisher keine größeren Probleme. Entweder parkt ihr direkt gegenüber dem Parkstüble oder ihr fahrt durch die Enge Gasse weiter wenn alle Parkplätze belegt sind und sucht euer Glück auf dem großen Innenhof. Alternativ steht der Parkplatz Teufelsbrücke zur Verfügung, der über die Bahnhofsstraße erreichbar ist. Soviel dazu.
Benutzt ihr öffentliche Verkehrsmittel, bietet sich die Buslinie 102 an, die zwischen Pfullingen und Sigmaringen verkehrt. An der Haltestelle Römerstraße ausgestiegen, beträgt der Fußweg zum Kloster Inzigkofen über die Kirchstraße ca. 10 Minuten. Über die genaueren Fahrtzeiten erhaltet ihr hier Auskunft.
Videobeitrag: Das Kloster Inzigkofen und weitere Sehenswürdigkeiten im Naturpark Obere Donau
Kurz zu eurer Info: Beim Einbetten des Videos habe ich den erweiterten Datenschutz aktiviert, sodass euch YouTube erst wahrnimmt, wenn ihr das Video anschaut. Mehr Infos dazu hier. Auf jeden Fall viel Spaß dabei. Neben dem Kloster gibt es noch weitere Sehenswürdigkeiten wie den fürstlichen Park, die Burg Wildenstein bei Leibertingen oder das Kloster in Beuron zu sehen. Übrigens freue ich mich über jeden neuen Abonnenten auf meinem Kanal.
Sehenswürdigkeiten rund um das Kloster Inzigkofen
Natürlich ist die Liste an Vorschlägen keineswegs vollständig, da ich selbst noch nicht alle Sehenswürdigkeiten rund um die Klosteranlage abgeklappert oder erwandert habe. Aber ein Anfang ist gemacht. Viel Spaß beim Stöbern.
schöne Fotos – Danke für den Geheim Tipp!