Es ist eine Zeitreise zurück nach London, um ein denkwürdiges Juliwochenende im Jahr 2011 in Erinnerung zu rufen. Los ging es von Köln aus zum London Gatwick Airportknapp 30 Meilen südlich vom Zentrum entfernt.
Mit dem Bus vom Flughafen in die City
Während der gesamten Busfahrt Richtung Innenstadt scheint die Sonne und bohrt sich schmerzhaft in die Pupillen, je flacher sie steht. Die Brille unerreichbar in der Kofferablage unterhalb der Sitzreihen, tief im Bauch des mit unglaublich schicken Rostflecken verzierten Fahrzeugs. Äußerlich erinnert es an einen typisch amerikanischen Highschool-Bus.
In der Abenddämmerung ist das Gepäck schnell im Hotel unter indischer Leitung verstaut. Die Zimmer sind groß, acht Betten stehen im Raum verteilt herum. Geschuldet der Tatsache, dass Übernachtungen in London verdammt teuer sind. Ähnlich wie in Paris. Der Tatendrang hält sich in Grenzen. Kurz ein Imbiss um die Ecke und dann ins Bett. Das Programm für die nächsten beiden Tage ist straff.
Und natürlich kommt nicht alles, aber vieles anders als ursprünglich gedacht. Vorhersehbar, dass innerhalb der kleinen Reisetruppe unterschiedliche Vorstellungen herrschen. Trotz vorheriger Absprachen. Ohne Umschweife tritt ein neuer Plan in Kraft.
Lässig: Das U-Bahn-Netz mit der Haltestelle Camden Town
London hat das älteste und zugleich größte U-Bahn-Netz der Welt – von den Bewohnern auch als Tube bezeichnet. 270 Haltestellen verteilen sich in der „Röhre“ auf ein Streckennetz von über 400 Kilometern. Eine Station ist Camden Town. Der Stadtteil liegt nördlich vom Zentrum. Beim Einfahren in die Haltestelle klebt das markante Schild mehrfach an den Wänden und weckt die Vorfreude. Eintauchen in die Menschenmenge und sich treiben lassen durch das trashige Viertel.
Bereits die ersten Meter zeigen, was Camden Town ausmacht. Schillernd bunte Läden reihen sich aneinander – experimentierfreudige Mode aus aller Welt, Schuhe, Schmuck und Accessoires, die man sich nicht ohne weiteres anzulegen traut. Ein Pint Bier könnte helfen, die Hemmungen abzulegen. Der Tag ist noch zu jung. Manche brauchen keinen Alkohol und laufen herum, als wäre in Camden Town ganzjährig Karneval. Es macht Spaß, hier zu sein, weil sich ein Lebensgefühl weit abseits vom Alltag einstellt.
Rechter Hand taucht der legendäre Electric Ballroom auf. Anfänglich ein Irish Pub, hat sich der Club in mehr als 75 Jahren einen legendären Ruf erarbeitet. Bands wie Public Enemy, Joy Division, The Boomtown Rats oder The Smiths waren hier, um ihr Publikum zum Toben zu bringen. Einen Moment lang regungslos und ehrfurchtsvoll wie ein Fels im vorbeirauschenden Menschenstrom verharren, bevor es weitergeht.[/vc_column_text][vc_single_image image=“407″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Der Camden Market: Ein wildes, kreatives Labyrinth“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Nicht weit von der Subway-Station entfernt, beginnt der berühmte Camden Market. Er lässt sich schwierig in Worte fassen. Künstler, Designer, Modeschöpfer, Althippies, Freaks und Galeristen – alles versammelt sich, um eigene Ideen und Kreationen zu präsentieren. Direkt an den ersten Ständen hängen massig T-Shirts mit witzig skurrilen Motiven herum, bei denen Eltern ihren Kids am liebsten die Hand vor Augen halten würden. Bilder zu machen ist eher nicht erwünscht mit der Begründung, dass Neues schnell zum Plagiatsopfer wird.
Äußerst inspirativ, durch die schmalen Reihen zu laufen und alles was interessiert, näher anzuschauen. Der kreative Pulsschlag ist mit jedem Schritt spürbar – eine Art unsichtbare Energie, die sich unaufhaltsam ausbreitet. Londoner und zahlreiche Touristen sind die Atome, die den Kosmos zusammenhalten. Irgendwie.
Und überall Amy Winehouse. Wo immer eine Musikquelle steht, ertönen ihre Songs, sie schwappen ineinander über und vereinen sich zu einem unkontrollierbaren Massenkonzert. Eine Klangwelt der grandiosen Sängerin, die selbst für ihren Heimatort Camden Town übertrieben erscheint und einen leicht irritierenden Eindruck hinterlässt. Jedenfalls solange die Nachricht noch nicht zu einem durchgedrungen ist.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“Der Grand Union Tow Path“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“][vc_column_text]Der Grand Union Tow Path ist mit 147 Meilen ein doch recht ordentlicher Kanal. Auf seinem Weg vom Londoner Stadtteil Paddington nach Birmingham kreuzt er Camden Town. Eine grün atmende Großstadtidylle. Wenige Meter genügen, um sich für einen Augenblick vom Trubel zu erholen. Als Randnotiz sei mit erwähnt: Auf Höhe der Camden High St. befindet sich die MTV Europe Zentrale. Passt perfekt hierher[/vc_column_text][vc_single_image image=“411″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“]
[vc_column_text]Auf dem Bild ist das bekannte My Fair Lady Cruising Restaurant am Walkers Quay zu sehen. Wer Zeit mitbringt und zufällig seinen potenziellen Ehepartner im Schlepptau hat, kann das Boot mieten. Da weder Zeit noch ein zukünftiger Ehepartner vorhanden sind, geht es zu einer der asiatischen Stehküchen direkt am Kanalufer. Gut, lecker und günstig frisch aus dem Wok.[/vc_column_text]
[vc_single_image image=“525″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_column_text]Die beiden Sitznachbarinnen auf den Rollersitzen unterhalten sich beim Essen mit heller, sirenenartiger Stimme. Mein Englisch reicht, um die Botschaft zu verstehen: Amy Winehouse sei am gestrigen Freitag verstorben. Google bestätigt die traurige Nachricht zigfach im Newsbereich. Das erklärt, weshalb ihre Musik in diesen Tagen so unheimlich präsent ist. Und wieder verlässt uns eine großartige Künstlerin viel zu früh.[/vc_column_text]
[vc_column_text]
[vc_column_text]Bleibt als Fazit für den Reisebericht, dass London als Städtetrip unbedingt empfehlenswert ist. Und: sowohl Camden Town wie auch Amy Winehouse werden in Erinnerung bleiben. Im zweiten Teil geht es um das London Eye und andere Sehenswürdigkeiten. Weitere schöne Impressionen und tolle Bilder findet Ihr in dem Blog Web und Welt.[/vc_column_text]
[vc_custom_heading text=“Empfehlenswerte Beiträge für alle London-Liebhaber“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“]
[vc_message icon_fontello=“0″]Einen sehr schönen und lesenswerten Blog über London führt Tim Eichert. Auch über Camden Town hat er geschrieben und seinen Bericht mit tollen Bildern garniert. Habt viel Spaß beim Lesen. Im Blog der Bunten Christine findet Ihr einen weiteren Bericht über den Londoner Stadtteil mit interessanten Impressionen. Viel Spaß beim Lesen. Hinzugefügt am 05.08.19: Auch Iris hat einen schönen Blogbeitrag über London mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten verfasst. Lohnt sich zu lesen und die Bilder anzuschauen. Hinzugefügt am 11.06.2020: Simone widmet ihren gesamten Blog der Metropole an der Themse. Es gibt viel zu entdecken. Schaut vorbei.[/vc_message]
[/vc_column][/vc_row]
Hallo Andreas,
ein sehr lebhafter Bericht aus Camden Town! 🙂 Da hast du die Atmosphäre gut wiedergegeben.
Ich war auch schon dort und bin durch die wuseligen Marktstände und Geschäfte geschlendert. In einem Laden habe ich ein ganz tolles Petticoat-Kleid erstanden (es ist zwar kaum Anlässe dafür, aber ist trotzdem schön). Hier bekommt man auf jeden Fall ausgefallene Sachen.
Vielen lieben Dank auch für die Verlinkung!
Liebe Grüße
Iris von Ich Reise Immer So
Hi Iris,
danke für das positive Feedback, hat eben aus mehreren Gründen viel Herzblut drin gesteckt. Und gerne geschehen mit dem Link. Hast ja auch super Tipps für London auf Lager.
Liebe Grüße
Andreas
Cooler Bericht. Camden Town ist klasse. Danke auch für die weiterführenden Links.