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Manchmal – wie bei der Burg Schadeck in Neckarsteinach, beginnt eine Geschichte von innen heraus. Eigentlich leuchtet sie. Und das liegt an einem Schloss, dass ich in der Ruine entdeckt und fotografiert habe. Dazu erzähle ich keine Geschichte, da mir die Personen hinter diesen schönen Worten nicht bekannt sind. Wenn ihr euch erkennt, bitte melden 😉
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ToggleWie die Burg Schadeck in Neckarsteinach zu dem Namen Schwalbennest kommt
Ganz ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Das Internet weiß es nicht und auch nicht Wikipedia. Einerseits wird behauptet, der Begriff Schadeck bedeute Schwalbennest. Auf der anderen Seite wird die pittoreske Lage als Begründung herangezogen. Letzteres scheint mir irgendwie plausibler zu sein.
Fakt ist allerdings, dass Schwalben ihre Nester bevorzugt an schwer zugänglichen Stellen bauen. Ich behaupte einmal, dass bei der Burg Schadeck Voraussetzungen dieser Art geschaffen worden sind. Allerdings nicht aus Gründen des Artenschutzes. Grob gemauert ragt der Turm in die Höhe, was mir schon auf dem Weg zur Hinterburg in Neckarsteinach aufgefallen ist. Okay, soviel dazu. Oder hast du noch fragen? Einfach unten bei den Kommentaren posten.
Kurze Wege von Burg zu Burg
Ich liebe die Burg Schadeck, sie hat nur ein Problem: Sie ist irgendwie unfotogen – jedenfalls, wenn der umgebene Wald sein Blattwerk wie einen Vorhang über die Ruine wirft. Ich schleiche durch das Unterholz, raschle den Boden zur Seite, bis es halbwegs passt. Irgendwie ist dass Charakter, oder was meinst du?
Jedenfalls ist sie eine der Ruinen, die zum 4 Burgen Wanderweg Neckarsteinach gehören. Oben auf dem Turm stehe ich alleine da, fixiere meine Lumix auf einem Stativ und erzähle ein bisschen was. Und dann, irgendwo unten im einstigen Innenhof der Burg Schadeck sehe ich dieses Schloss.
Das Schloss in der Ruine der Burg Schadeck
Nun zu der erfundenen Geschichte des Schlosses, das irgendjemand irgendwann dort platziert hat, wo ich es gefunden habe. Dazu muss ich sagen, dass in mir eine romantische Ader fließt. Nun hängt dieses Schloss relativ einsam herum. Und genau deswegen zieht es Aufmerksamkeit auf sich. Meine jedenfalls.
Zwar habe ich anfangs eine Geschichte versprochen, aber inzwischen bin ich der Meinung, das ist respektlos. Also nicht das Bild, sondern irgendetwas zu diesem wunderbaren Statement zu erfinden. Von daher wiederhole ich den Aufruf: Wenn du das gewesen bist oder mit diesem Schloss überrascht worden bist – melde dich – und erzähle die echte Geschichte. Anonym oder nicht.
Unruhige Zeiten: Wie eine Burg von einer Hand zur anderen übergeht
Unruhige Zeiten ist etwas untertrieben, wenn es um die Historie geht. Da reiht sich die Burg Schadeck über Neckarsteinach nahtlos mit ein. Wie oft hat sie die Besitzer*innen gewechselt? Was für eine Rolle hat der Klerus gespielt? Was zumindest gesichert ist: Erbaut worden ist sie um 1335. Dies ist dokumentiert durch eine Urkunde, in der das „Baugrundstück“ nachträglich veräußert worden ist. Öfters wechselte die Burg Schadeck den Eigner. Seit 1803 gehört sie zum Besitz des Bundeslandes Hessen.
Mark Twain und das Schwalbennest bei Neckarsteinach
Um es vorwegzunehmen: Tom Sawyer und Huckleberry Finn haben keines ihrer zahlreichen Abenteuer bei der Burg Schadeck in Neckarsteinach durchgestanden. Der Autor Mark Twain höchstpersönlich war hier – genauer gesagt verweilte er in Heidelberg und klapperte dann den Neckar bis hin nach Heilbronn mit einem Floß ab.
In dem zum Teil auch satirisch ausgearbeiteten Reisebericht Bummel durch Europa erwähnt er dann auch das Schwalbennest in einer kurzen Passage, wobei Mark Twain der Burg Schadeck etwas Romantisches abgewinnen kann.
Im etwas weiter flussabwärts liegenden Hirschhorn wird man von den Berichten dagegen weniger begeistert sein – die Bewohner werden von ihm als nicht sonderlich freundlich beschrieben. Kann ich so nicht bestätigen. Tolles Städtchen inklusive der sehenswerten Burg Hirschhorn.
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