[vc_row][vc_column][vc_column_text]Das Valle Gran Rey auf La Gomera
Es gibt sie noch, die Hippies, die die Insel in den späten 60er-Jahren als das Ende der Welt für sich entdeckt haben. Ein bisschen wirken sie wie aus der Zeit gefallen, letztlich jedoch haben sie den Charme der zweitkleinsten der Kanareninseln maßgeblich mit geprägt. Die nachfolgenden Generationen sind noch immer ein wenig Flower Power, allerdings mit gemäßigter Aussteigermentalität. Zivilisationsflucht gerne, aber nicht zu viel davon.

Allabendlich zu sehen, wenn in La Playa die Sonne spektakulär im Atlantik versinkt. Traditionell versammeln sich Touristen und Einheimische vor der alteingesessenen Bar Maria. Trommler, Feuerakrobaten und Tänzer präsentieren ihre Küstenkünste einem wohlwollenden Publikum, das im dunklen Sand oder auf der Ufermauer sitzt. Die Atmosphäre ist entspannt, Bierflaschen und kleine Weingläser werden über den Tresen und über die Straße gereicht. Verschiedene Rauchwaren kreisen, um es politisch korrekt zu formulieren. Einmal mehr macht sich eine undefinierbare Sehnsucht im Valle Gran Rey breit. Mit Sicherheit lässt sich nur sagen: Sie fühlt sich verdammt gut an.
Laue Nächte in Vueltas

Regelmäßig Quartier habe ich bisher in Vueltas im Bereich des Hafens bezogen. Calera schmiegt sich oberhalb von La Playa wesentlich schöner an die Hänge, allerdings ist der Aufstieg nach einer langen Nacht beschwerlich. Dann eher mit einem alten Bike entlang am Ufer cruisen oder gemächlich am Strand herüberschlendern und den Wellen lauschen, die sich an den Steinen brechen. Zum Glück ist das Valle Gran Rey diesbezüglich halbwegs überschaubar. Oftmals kommt es zu neuen Begegnungen – man setzt sich einfach zu anderen Menschen, die den Abend und die besondere Atmosphäre genießen.
Losfliegen und vor Ort buchen lautet die Devise, wenn La Gomera auf dem Reiseplan steht. In irgendeinem der Häuser gibt es fast immer ein freies Appartement. Zuletzt in der Pension Calanderia in der Calle Italio. Mit der kleinen Kochnische ein typisches Domizil für Selbstversorger mit einem tollen Blick auf Vueltas und das Meer. Ein überraschend stabiles Internet per WLAN inklusive, weil ohne geht es nicht.[/vc_column_text][vc_single_image image=“272″ img_size=“full“ onclick=“link_image“ full_width=“yes“][vc_message icon_fontello=“0″]Nachtrag vom 05.02.16: Wie ich heute erfahren habe, hat die im nächsten Textabschnitt erwähnte Casa Maria letztes Jahr zu gemacht, nachdem die Namensgeberin leider verstorben ist. Bleibt zu hoffen, dass das Haus nicht zu einem Spekulationsobjekt wird und wie die Sonne allabendlich im Meer versinkt, nur eben für immer. Beim Valle-Bote fürchtet man schon das Goldene M.[/vc_message][vc_column_text]Essen, trinken und genießen im Valle Gran Rey
Abgesehen von der Selbstversorgung, gibt es ausreichend Möglichkeiten, im Valle Gran Rey essen zu gehen oder einen Drink zu sich zu nehmen. Nachfolgend ausgewählte Locations, in denen ich war. Schaut in unserem Verzeichnis nach, hier solltet Ihr in Kürze weitere Alternativen von La Gomera Besuchern finden.
In Vueltas etwa lädt das El Coco Loco dazu ein, kanarische und internationale Spezialitäten bei einer guten Flasche Wein zu genießen. Der Außenbereich ist schnuckelig klein, die Speisen werden nahezu ganzjährig draußen serviert. Zwei oder drei Ecken weiter befindet sich das ebenfalls empfehlenswerte Gondola de Vueltas vis-à-vis zum Hafen. Einen Steinwurf entfernt gibt es in der Hafenbar zum Sonnenaufgang – wie fast überall im „Tal der großen Könige“ – einen fantastischen Café cortado leche y leche. Eine Kaffeespezialität mit süßer Kondensmilch.

Zu den Legenden im Valle Gran Rey zählt die Cacatua Bar in Vueltas. Seit mehr als 25 Jahren nächtlicher Publikumsmagnet. Das Jubiläumsvideo findet Ihr hier. Schön und wild ging es 5 Jahre davor zu. Zunächst in einem alten Gebäude untergebracht, wurde das Platzangebot um einen Außenbereich mit eigener Bar und einem Tapa-Angebot für den Hunger zwischendurch erweitert. Frische Fruchtcocktails decken den Vitaminbedarf.
Von Vueltas bis hin zum Badestrand Playa del Inglés mit wildem Wellengang auf der gegenüberliegenden Talseite bieten sich viele weitere Möglichkeiten zum geruhsamen Verweilen an. Das El Mulino etwa in La Puntilla liegt direkt an der Uferpromenade – den tollen Blick gibt es gratis mit dazu. Und irgendwann kommt Ihr zur bereits erwähnten Bar Maria. Zeit, den Abend mit einem kühlen Bier einzuläuten. Oder Ihr spaziert nach Calera hoch, um dort eines der tollen Restaurants aufzusuchen.
Die schönste Kneipe ist und bleibt der Strand. Ein paar Decken, die Gitarre und Getränke eingepackt, gibt es viel Platz. Weniger empfehlenswert ist, dabei ein Feuerchen zu machen. Sieht zwar toll aus, aber der Ärger mit der Guardia Civil ist vorprogrammiert. Was dagegen super kommt: die eine oder andere Nachtstunde am Playa del Inglés zu verbringen. Das typische Zivilisationslicht ist kaum vorhanden. Einfach auf den Sand legen und nach oben schauen – verblüffend, wie viele Sterne mit bloßem Auge zu sehen sind. Das lässt sich noch steigern durch die Perseiten, sofern Ihr Anfang August im Valle Gran Rey seit. Eine Sternschnuppe jagt die andere.
Abschied nehmen vom Valle Gran Rey

Die Prozedur ist immer die gleiche: am Vorabend der Abreise den Ball flach halten, da der Bus früh losfährt. Es geht quer über die Insel durch den Nationalpark Garajonay bis nach San Sebastian de La Gomera. Ein letzter Blick ins Tal bestätigt den Abschiedsschmerz.
Neben dem Hafen liegt das Castill Del Buon Paso. Von der oberen Plattform aus besteht eine tolle Sicht, wenn das Wetter mitspielt. Am Horizont präsentiert sich Richtung Teneriffa stolz der mächtige Pico Del Teide. Mit über 3700 Metern der höchste Berg Spaniens.
Bleibt zum Schluss noch die Ankündigung auf Teil 2 des Reiseberichts: Berge, Felsen und Schluchten – Wandern auf La Gomera. Inklusive Bilder von der berüchtigten Barranco de Argaga Tour und vielen weiteren Impressionen, die den Charakter der Insel prägen.
Bilder: © Andreas Schneider[/vc_column_text][vc_single_image image=“283″ img_size=“full“ full_width=“yes“][/vc_column][/vc_row]
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