Sehenswürdigkeiten im Hegau: Zum Glück ist der Anfahrtsweg von Stuttgart nicht allzuweit. Bis zu unserem ersten Übernachtungsplatz, dem Wohnmobilstellplatz Geisingen sind es überschaubare 130 km. Wir fahren gegen 13 Uhr los. Eine gute Zeit, wie wir feststellen werden. Ein bisschen Stop-and-Go auf der Autobahn, das war es dann aber auch.
Sehenswürdigkeiten im Hegau: wo eigentlich anfangen?
Um 16 Uhr erreichen wir unseren ersten von zwei Zwischenstopps mit dem famosen Oldtimer-Wohnmobil, das ab sofort ein H-Kennzeichen sein Eigen nennen darf. Hohe Geschwindigkeiten mit dem Fiat Ducato sind nicht möglich, also machen wir den Slow-down mit. Erst einmal eine kleine Einkaufs- und Getränkeliste erstellen. Der nächste Supermarkt ist nur ein paar Gehminuten entfernt.
Zwei Bierdosen zischen, wir prosten uns zu. Da wir unabhängig voneinander eine Liste an Sehenswürdigkeiten im Hegau erstellt haben, gleichen wir diese ab, bevor der Grill angeschmissen wird. Es ist heiß an diesem Freitag, aber durchaus erträglich, was den kleinen Rundgang durch Geisingen erleichtert. Hübscher Ort mit ländlicher Prägung. Um die 5.000 Einwohner, erzählt uns die Bedienung der Silver Lounge auf der Hauptstraße. Wir mäandern durch das Bierreich der Fürstenbergs.
Der zu Geisingen gehörende Donaualtarm ist etwas enttäuschend. Am hübschesten ist noch die alte Brücke mit Eisengeländer, die allerdings nicht zu den wirklichen Sehenswürdigkeiten im Hegau zählt. Etwas weiter südlich fließt die Donau an uns vorbei – aber auch das wenig spektakulär. Sie ist auf dieser Höhe noch jung und schmal. Offensichtlich kann sie aber auch hier wild, da ein Damm aufgeschüttet worden ist.
Donaueschingen fällt aus dem Raster der Liste
Als erstes streichen wir Donaueschingen, wir sind beide dem Irrtum aufgesessen, die Stadt mit der angeblichen Donauquelle gehöre zu den Sehenswürdigkeiten im Hegau. Falsch, sie gehört zum angrenzenden Schwarzwald-Baar-Kreis. So what, wir bleiben konsequent.
Beim letzten Camping-Bier entscheiden wir uns für den Mindelsee bei Radolfszell am Bodensee. Und ja, der liegt im Hegau – gerade noch so am Rand. Genau genommen geht es um ein historisches Gau, das einst Bestandteil des Herzogtums Schwaben war. Nicht sonderlich groß, wie auf der folgenden Karte zu sehen ist, wenn du am westlichen Zipfel des Bodensees schaust, der dort eigentlich der Überlinger See ist.
Copyright-Hinweis: By Marco Zanoli – own work; G. Droysen: Allgemeiner Historischer Handatlas. Bielefeld / Leipzig, 1886, 22f., CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=440990
Und wenn ich es jetzt etwas genauer nehme, gehört auch Bodman-Ludwigshafen dazu. Dort habe ich mich ein wenig in die Skulptur Yolanda der Künstlerin Miriam Lenk verliebt, weshalb ich sie auch zu den Sehenswürdigkeiten im Hegau zähle. Das war aber an einem anderen Wochenende. Also versuche ich die Sache einmal chronologisch anzugehen.
Sehenswürdigkeiten im Hegau Station 1: der Mindelsee
In einem eigenen Beitrag habe ich ihn als schüchterne Schönheit bezeichnet. Das ist er auch, denn er versteckt sich sehr gut vor allzu neugierigen Blicken, was mit daran liegt, dass es sich sich seit 1938 um ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet handelt. Alles weitere kannst du dann gerne hier weiterlesen. Um meine Erinnerungen nachträglich aufzufrischen, steht – jedenfalls wo vorhanden – ein Abbild der Infotafel an. Bitte schön, sie hinterlässt einen einladenden Eindruck, das Areal abzulaufen.
Du wirst den Text leider nicht lesen können, aber zumindest kannst du dir anhand der Motive ein erstes Bild machen. Ein Abstecher lohnt sich – da sind wir uns bis heute einig. Bei der nächsten Etappe wird es schwierig mit dem Bildmaterial, was mit der eingeschränkten Panoramafreiheit zu tun hat.
Sehenswürdigkeiten im Hegau Station 2: die Festungsruine Hohentwiel bei Singen
Ob die Ruine Hohentwiel ebenfalls schüchtern ist? Vielleicht. Dass sie relativ gut erkennbar ist liegt am Hohentwiel, der gerne auch als Hausberg Singens bezeichnet wird und zu den Hegauer Vulkanbergen zählt. Die Stadt liegt ihm zu Füßen. Und das schöne: der Bodensee zeichnet sich im Hintergrund soft ab, ein wenig verschwimmt er mit dem Himmel.
Was sich da oben auf der Kuppe herausstellt: es handelt sich um eine wahnsinnig große Festungsruine, die mit ihren verschiedenen Arealen beeindruckt. Ich stelle sie mir nachts vor, die Lichter in Singen gehen aus und ich blicke in einen sternenklaren Himmel mit endlos vielen Lichtpunkten.
Von dieser Burgromantik waren die Erbauer und jene, die Baumaterial auf den Hohentwiel wuchten mussten, weit entfernt waren. Alles weitere über diese Sehenswürdigkeit kannst du hier nachlesen.
Sehenswürdigkeiten im Hegau Station 3: der Höwenegg Vulkankrater
An dieser Stelle wird es etwas anachronistisch, aber so what. Genau genommen war der Höwenegg Vulkrankater der krönende Abschluss der Wohnmobiltour mit dem Ziel, tolle Sehenswürdigkeiten im Hegau zu entdecken.
Der Abstecher abseits bekannter Hotspots hat sich gelohnt. Bis zum künstlich durch den jahrzehntelangen Basaltabbau geschaffenen Kratersee ist es vom Höwenegger Parkplatz aus nur ein Katzensprung – hin und zurück sind es um die 2,5 km. Alles weitere kannst du in diesem etwas ausführlicheren Beitrag im Location-Verzeichnis nachlesen. Da kommt dann auch das Urpferd Hipparion zur Sprache und was es mit diesem Dreizeher auf sich hat.
Sehenswürdigkeiten im Hegau Station 4: Die Donauversickerung Immendingen
Wenn du schon am Höwenegg Krater am Rande des Hegaus bist, lohnt es sich, auch gleich die Donauversickerung Immendingen mit in die Liste an Ausflugszielen aufzunehmen. Der einfache Fußweg beläuft sich auf knappe 4,5 km. Hin und zurück summiert sich der Weg zu einer kleinen Wanderung.
Das Naturschauspiel kannst du allerdings nur an etwa an 150 Tagen im Jahr bewundern – vorrangig im Sommer und bis in den Herbst hinein. Hängt natürlich von der Regenmenge ab. Unter der Woche genießt Du vor Ort einen Hamburger oder Cheeseburger in Nina’s Essart. An Wochenenden bleibt die kleine Genussbude geschlossen. Auch hier geht der Daume nach oben, was du frei nach dem Motto ene mene muh hier nachlesen kannst.