[vc_row][vc_column][vc_column_text letter_spacing=““]Was war das für ein herrliches Schauspiel in der Nacht vom Freitag auf Samstag während der Mondfinsternis 2018. Lange habe ich überlegt, von wo aus ich sie beobachten werde. Entschlossen habe ich mich letztlich für das Schloss Solitude als adäquate Kulisse mit historischen Flair für dieses Ereignis. Und zudem hat der Wettergott großzügig mitgespielt. Sucht Euch einen aus: Quetzalcoatl, Petrus, Thor oder welchen auch immer. Vielleicht haben sie sich ja alle abgesprochen im Verlauf eines Meetings.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_custom_heading text=“Abfahrt: 20.19 Uhr geht es los Richtung Mondfinsternis 2018″ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“ letter_spacing=““][vc_single_image image=“3112″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ full_width=“yes“][vc_column_text letter_spacing=““]Mein Rucksack liegt einigermaßen schwer über den Schultern, schließlich müssen Kamera, Stativ und ein wenig Zubehör mit auf die Fahrt. Nicht zu vergessen zwei Dosen Bier, es dauert ja mit der Mondfinsternis 2018. Und bevor ich es unterschlage: Die Vorfreude wird erwartungsvoll gesteigert durch den Auftritt des Mars neben dem schemenhaft erscheinenden Mond. Eigentlich ist es zu früh, allerdings stellt sich die Frage, wie viele Menschen auf die gleiche Idee kommen, sich auf den Weg zum Schloss Solitude zu machen. Entwarnung. Alles ist überschaubar. Während sich der Himmel langsam verdunkelt, atme ich die friedliche und entspannte Atmosphäre ein, begleitet von einem gedämpften Gemurmel. Niemand will sich in den Vordergrund drängen. Kinder tänzeln von einem Bein aufs andere und löchern ihre Eltern mit Fragen. Spiritualität ist mir eher fremd, aber ein wenig davon war zu spüren in dieser Nacht.[/vc_column_text][vc_custom_heading text=“So um 21.30: Das Schauspiel nimmt gemächlich Fahrt auf“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“ letter_spacing=““][vc_column_text letter_spacing=““]Mondfinsternis bedeutet zunächst einmal, dass sich die Erde zwischen Mond und Sonne schiebt und den Mond beschattet. Das lässt sich mit jedem Zyklus beobachten: Vollmond – Halbmond – Neumond. Und umgekehrt. Genau darin liegt der Grund, weshalb sich der Mond zunächst zaghaft am Himmel zeigt. Sein hübsches Kleid zieht er sich an, weil das rote langwellige Licht in seine Richtung gelenkt wird, während sich das kurzwellige blaue Licht in der Erdatmosphäre verzettelt. Man muss sich zu Beginn anstrengen, ihn überhaupt zu entdecken. Hinzu kommt, dass er in diesem Moment etwa 400.000 km entfernt von unserer Erde seine Runde dreht. Im Mittel beträgt sie ca. 385.000 km, der unterste Wert liegt bei 363.000 km.
Der Sensor meiner Lumix ist noch überfordert mit der Mondfinsternis 2018. 1/2,33“ Zoll sind zu wenig. Aber so langsam bringt sich das rote Etwas in Position und wandert dabei Richtung Westen. Die ersten aus meiner Sicht tauglichen Bilder in Begleitung des Mars entstehen ab 21.40 Uhr. Ein kleiner heller Punkt rechts unterhalb des Monds in einer Entfernung von ca. 58 Mill. km. Wahnsinn. Es ist ein kurzer Blick in die Vergangenheit – das Licht benötigt etwa 3,13 Minuten für die Strecke.[/vc_column_text][vc_single_image image=“3113″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ full_width=“yes“][vc_single_image image=“3114″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ full_width=“yes“][vc_custom_heading text=“Phase 2 der Mondfinsternis 2018: ein Standortwechsel“ font_container=“tag:h3|text_align:left“ use_theme_fonts=“yes“ letter_spacing=““][vc_column_text letter_spacing=““]Während der ersten Runde stehe ich auf dem Vorbau, der um das Schloss Solitude verläuft, genau in dem Bereich mit südöstlichem Blick. So etwa um 22.50 Uhr ist ein Standortwechsel fällig. Es geht zwischen den einstigen Wirtschaftsgebäuden hindurch auf die Rückseite des Schlosses. Immer wieder ergeben sich tolle Perspektiven. Mars und Mond blitzen über den Baumkronen hervor. Ein spektakulärer Anblick. Leider gibt es auch hier noch zuviel Streulicht, sodass alle anderen Sterne innerhalb der Kulisse mehr oder weniger verblassen. Sei es drum, man kann nicht alles haben – jedenfalls nicht hier. Nachdem ich zwei drei taugliche Aufnahmen gemacht habe, setze ich mich auf die Wiese direkt am Wegrand, der durch die parkähnliche Anlage mit zugehörigen Pferdewiesen führt. Ich lasse die Stimmung auf mich einwirken. Der sanfte Sommerwind kühlt angenehm auf der Haut.[/vc_column_text][vc_single_image image=“3115″ img_size=“full“ full_width=“yes“][vc_single_image image=“3116″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ full_width=“yes“][vc_column_text letter_spacing=““]Kurz nach 22 Uhr beginnt sich der Mond aus dem Schatten der Erde herauszuwinden. Mehr und mehr tritt er in Erscheinung und streift das Rot ab wie ein Kleid. Das scheint im Zeitlupentempo vor sich zu gehen, wenn man alles andere außer Acht lässt. Aufgrund zu langer Belichtungszeiten lässt sich das nicht auf einem Bild festhalten. Dafür sind es umso schönere Kopfbilder. Und irgendwann so gegen Mitternacht, die zweite Dose Bier ist geleert, mache ich mich auf den Heimweg.
Es war ein fast schon mystisches Schauspiel, dem ich gemeinsam mit vielen anderen beiwohnen durfte. Die Mondfinsternis 2018 ist die mit Abstand längste dieses Jahrhunderts. Und zuguter letzt: Auch die ISS war an dem Spektakel beteiligt, allerdings ist mir ihr Vorbeiflug entgangen.
Bleibt noch die Frage, weshalb von einem Blutmond gesprochen wird? Wie ich finde, ein viel zu martialischer Begriff, der nur Esoterikschwurbler auf den Plan ruft. Sie greifen das Ereignis – natürlich – als schlechtes Omen für die Menschheit auf.
Copyright Bilder Mondfinsternis 2018: Andreas Schneider
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